climate_mainstreamingFrankfurt (epo.de). - Unternehmen und Finanzwelt müssen sich möglichst schnell auf die Geschäftsrisiken einstellen, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Neue Ansätze und Instrumente des Risiko- und Chancenmanagements unter diesen Vorzeichen wurden am Dienstag in Frankfurt vorgestellt. Der "Climate Mainstreaming"-Ansatz ist das Ergebnis einer dreijährigen Projektpartnerschaft von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch und Konsortialführer des Projekts, stellte die Ergebnisse im Rahmen der 4. Corporate Responsibility Conference vor. "Wir konnten feststellen, dass die Abteilungen für Unternehmensverantwortung zukünftig eine wichtige Rolle spielen können, um neue attraktive Geschäftsmodelle zu entwickeln. Damit rücken die CSR-Abteilungen - insbesondere in der Finanzbranche - weiter aus der 'Öko-Nische' heraus und tragen immer stärker zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei."

Die bisherigen Geschäftsmodelle etwa in der Automobil- und Elektrizitätsbranche müssten in den kommenden Jahren grundlegend überholt werden, so Germanwatch. Denn um das von den G8-Staaten formulierte Klimaziel zu erreichen, müssen bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen in den Industrieländern um mindestens 80 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden. Mit den richtigen Weichenstellungen und Investitionen etwa in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien könnten zugleich die Klimasicherheit und die europäische Energiesicherheit erhöht werden.

"Solche Investitionen bieten gerade in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise erhebliche Chancen" erklärte Claudia Kemfert, die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Besonderes Merkmal des Projektes "Mainstreaming von Klimarisiken und -chancen im Finanzsektor" war Germanwatch zufolge die starke Praxisorientierung. Mit den Partnern aus dem Finanzmarkt wurde nach Investitionschancen gesucht, die einen Weg aus der Klima-, Energie- und Wirtschaftskrise weisen könnten. "Die Impulse aus dem Mainstreaming-Projekt haben mich in unserem Engagement bei der Desertec-Initiative bestärkt", sagte der Leiter des Bereichs GeoRisikoForschung von Munich Re, Peter Höppe. "Die Abwägung von Chancen und Risiken für die Investition in Erneuerbare Energien hat gezeigt, dass wir beherzt die neuen Möglichkeiten ergreifen sollten. Der Klimawandel kann sich als Treiber nachhaltiger Innovationen und damit auch großer Investitionschancen erweisen.

Ein Grund für den unzureichenden Umgang des Finanzsektors mit Großrisiken und -chancen sei der Mangel an einem geeigneten Instrumentarium, berichtete Germanwatch. Dem "Climate Mainstreaming"-Projekt sei es gelungen, hier innovative Ansätze der Risikobewertung für Finanzdienstleister und Unternehmen zu entwickeln.

Das dreijährige Projekt "Mainstreaming von Klimarisiken und -chancen im Finanzsektor" wurde vom Bundesforschungsministerium gefördert. Neben der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch (Konsortialführer) gehören die Universität Potsdam, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das European Climate Forum (ECF) zum Forschungskonsortium. Von Seiten des Finanzsektors sind als deutsche Partner unter anderen Munich Re, WestLB, HypoVereinsbank und Allianz Global Investors beteiligt.

www.climate-mainstreaming.net

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