
"Ein erfolgreicher Vertrag zum Waldschutz ohne ein umfangreiches Klimaabkommen ist wie die Politur einer Radkappe an einem Auto ohne Motor. Es schaut gut aus, aber bringt einen nicht weit", sagte Andreas Zahner, Klima-Experte von CARE.
Waldschutz ist eines der Schlüsselthemen, über die derzeit bei der Klimakonferenz in Kopenhagen verhandelt wird. Obwohl der Textentwurf für das REDD-Abkommen bislang die größte Übereinstimmung der Verhandlungspartner gefunden habe, stünden noch viele Punkte in Klammern, berichtete CARE. Darüber müssten die Minister jetzt entscheiden. Der wichtigste dieser noch zu entscheidenden Punkte sei jener, der die Rechte der indigenen Gemeinden schützt. "Mehr als 300 Millionen Menschen leben in und von den Wäldern. Ohne sie können die Wälder nicht geschützt werden. Sie müssen an den Gewinnen durch REDD teilhaben können", so Zahner.
Selbst wenn diese Lücken im finalen Vertragstext geschlossen werden könnten, habe ein gut aussehendes Waldschutz-Abkommen wenig Wert, wenn am Ende der Klimakonferenz keine globalen Zusagen zur Emissionsreduzierung getroffen werden, warnte CARE. "Regenwälder dürfen nicht weiter gerodet werden", forderte Andreas Zahner. "Das muss Hand in Hand mit drastischen Emissionsreduzierungen gehen." Wenn die Erderwärmung nicht auf zwei Grad Celsius begrenzt wird, werde der Klimawandel desaströse Auswirkungen auf Wälder und die in ihnen lebenden Gemeinden haben.
Zu Beginn der Verhandlungen in Kopenhagen sei die Hoffnung auf ein faires, ambitioniertes Klima-Abkommen groß gewesen, sagte Zahner. "Nun spricht man nur noch von einem vernünftigen, balancierten Ergebnis. Dieser Erdrutsch der Erwartungen zeigt die wahre Geschichte – es fehlt der politische Wille für eine wirkliche Lösung."
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