public_eye_awards_150Zürich (epo.de). - Unternehmen, die sich um ökologische und soziale Verantwortung nicht kümmern, haben auch in diesem Jahr am Eröffnungstag des World Economic Forum (WEF) in Davos die Chance, den "Public Eye Award" zu erhalten. Die Negativ-Preise werden von der Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz vergeben. Noch bis zum 26. Januar läuft die Abstimmung für den Public Eye Publikumspreis 2010.

Moderiert wird der WEF-kritische Event am 27. Januar von der deutschen Schauspielerin Julia Jentsch, bekannt aus "Die fetten Jahre sind vorbei", "Sophie Scholl" und aktuell "Tannöd". Hauptredner der Veranstaltung sind Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz und der frühere deutsche Umweltminister Jürgen Trittin, Parteichef der Grünen. Nominiert für die Schmähpreise sind wieder sechs Konzerne, darunter Arcelor Mittal, Roche, die Royal Bank of Canada und das Internationale Olympische Komittee. Auf www.publiceye.ch läuft bereits die Abstimmung über den Gewinner des Publikumspreises.

Im Jahr drei der Weltwirtschaftskrise fordern die Veranstalter nachdrücklicher denn je rechtlich bindende Regeln für transnationale Konzerne. US-Starökonom und UNO-Berater Joseph E. Stiglitz, der dieser Tage sein neues Buch "Freefall" publiziert, wird die spezielle Verantwortung globaler Finanzinstitute skizzieren. Der Berliner "Atomausstiegsminister" Jürgen Trittin soll den Kopenhagener Klima-Scherbenhaufen analysieren.

Aus den über 40 eingegangenen Nominierungen durch nichtstaatliche Organisationen hat eine Fachjury die drei jeweils skandalösesten für die diesjährigen Shortlists ausgewählt. Für den "Global Award" sind Fälle von drei Kontinenten nominiert. In der Ankündigung heißt es: "Der indische Stahlgigant Arcelor Mittal betreibt das grösste und zugleich dreckigste Stahlwerk Südafrikas. Die Royal Bank of Canada ist grösster Financier des ökologisch wie sozial fatalen Ölsand-Abbaus in der kanadischen Provinz Alberta. Und GDF Suez schliesslich ist treibende Kraft hinter einem Grosskraftwerk am brasilianischen Madeira-Fluss, das gigantische Umweltzerstörungen und Massenvertreibungen der indigenen Bevölkerung zur Folge hat."

Die Anwärter für den "Swiss Award" heißen in diesem Jahr Farner PR, Roche und International Olympic Comittee. Das IOC mit Sitz in Lausanne habe die für indianische Ureinwohner katastrophalen Winterspiele in Vancouver zu verantworten, so die Veranstalter.

Die im Urteil der Internet-Gemeinde übelste Firma dieser beiden Kategorien gewinnt den "People’s Award". Die Online-Abstimmung für diesen Publikumspreis dauert bis 26. Januar.

Erstmals verliehen wird dieses Jahr zudem ein "Greenwash Award". Auf der Shortlist für die fragwürdigste Öko- oder Sozialauszeichnung stehen der von WWF und Coop mitinitiierte "Runde Tisch für verantwortliches Soja", die halbstaatliche "Gesundheitsförderung Schweiz" und das im Rahmen des Global Campact 2007 lancierte "UNO-Wassermandat", ein "Greenwash-Projekt von Nestlé-Chef Peter Brabeck", so die Veranstalter.

www.publiceye.ch

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