dswHannover (epo.de). - Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) hat anlässlich des Internationalen Tages gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar wirksame Gesetze gegen die schädliche Praktik gefordert. "Die weibliche Genitalverstümmelung stellt eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte dar. Die Regierungen in den betroffenen Ländern müssen ganz entschieden dagegen vorgehen", sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr am Freitag in Hannover.

Viele Staaten verurteilten die Genitalverstümmelung und hätten entsprechende Gesetze erlassen, so die DSW. Doch häufig reichten diese nicht aus, um die tief verwurzelte Tradition zu bekämpfen. Eine der wichtigsten Maßnahmen sei es daher, durch Aufklärung geeignete Alternativen zu der schädlichen Praktik aufzuzeigen – in enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Gesellschaft. Aber auch die internationale Gemeinschaft stehe in der Pflicht zu handeln. Seit der UN-Generalversammlung im Jahr 1993 gilt die Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung, ihre Abschaffung steht auf der internationalen Agenda.

Von der Genitalverstümmelung sind nach DSW-Angaben weltweit rund 140 Millionen Mädchen und Frauen betroffen. Jedes Jahr kommen weitere drei Millionen Opfer hinzu. Die meisten von ihnen leben in afrikanischen Ländern und sind nicht einmal 15 Jahre alt.

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Grafik: DSW

Bei der grausamen Praktik, die in vielen Kulturen als wichtiges Initiationsritual gilt, wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt. Meist werde der Eingriff von Laien, ohne Narkose und mit primitiven Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen durchgeführt, erläuterte die DSW. Für die Frauen und Mädchen bedeute die Genitalverstümmelung neben lebenslangen Traumata oft Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt, die zum Tod führen können. Die schädliche Praktik ist einer der Hauptgründe für die hohen Müttersterblichkeitsraten in Afrika und Asien.

Die DSW ist eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation. Sie unterstützt Aufklärungsinitiativen und Familienplanungsprojekte für Jugendliche in Afrika und Asien. In Jugendklubs, die mit Hilfe der DSW eingerichtet wurden, klären junge Menschen auch über die weibliche Genitalverstümmelung und deren schwerwiegende gesundheitliche Folgen auf.

www.weltbevoelkerung.de

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