afghanistan_schulkinder_150Köln (epo.de). - In Afghanistan wird trotz großer Fortschritte seit dem Ende der Taliban-Herrschaft Frauen der Zugang zu Bildung immer noch schwer gemacht. Nur 18 Prozent der Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, so UNICEF, können lesen und schreiben. 60 Prozent der Mädchen im Grundschulalter erhalten keinen Unterricht. UNICEF will in den kommenden drei Jahren 2,6 Millionen Mädchen den Schulbesuch ermöglichen.

"Diskriminierung prägt den Alltag der weiblichen Bevölkerung in Afghanistan", erklärte UNICEF-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus. "Ihre Benachteiligung hat gravierende negative Folgen für das ganze Land. Gleiche Rechte und Bildungschancen für Mädchen und Frauen müssen in den Mittelpunkt des friedlichen Wiederaufbaus Afghanistans gestellt werden."

Derzeit besuchen in Afghanistan UNICEF zufolge rund 66 Prozent der Jungen im Grundschulalter den Unterricht. Bei den Mädchen liegt dieser Anteil bei nur 40 Prozent. UNICEF plant, in den kommenden drei Jahren zusätzlich 2,64 Millionen Mädchen den Schulbesuch zu ermöglichen. Damit wird der Anteil der Mädchen, die zur Schule gehen, in den nächsten Jahren um rund 20 Prozent erhöht. 2009 gingen insgesamt 6,8 Millionen Kinder zur Schule, davon waren 2,9 Millionen Mädchen.

UNICEF arbeitet gemeinsam mit dem Bildungsministerium daran, Schulen kinderfreundlich auszubauen - zum Beispiel mit separaten sanitären Einrichtungen für Mädchen und Jungen. Wenn getrennte Toiletten fehlen, sei dies ein Grund für Eltern, ihren Töchtern den Schulbesuch zu verbieten, so das UN-Kinderhilfswerk. Durch mehr Bildungsangebote in so genannten Alphabetisierungszentren soll zudem die Rate der 15-24-jährigen Frauen, die Lesen und Schreiben können, in drei Jahren um 50 Prozent erhöht werden.

Ein umfassendes Programm gegen Diskriminierung und häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen soll zudem helfen, die Lage der Mädchen und Frauen nachhaltig zu verbessern. Gemeinsam mit Partnern hat UNICEF in sechs Provinzen Jugendzentren ins Leben gerufen, in denen Mädchen die Gelegenheit haben zu lernen und sich untereinander auszutauschen. UNICEF fördert zudem Einrichtungen, in denen Opfer häuslicher Gewalt Unterstützung finden, und hilft bei der Ausbildung von Sozialarbeitern. Mädchen und Frauen erhalten dort medizinische und psychosoziale Hilfe sowie rechtlichen Beistand.

www.unicef.de

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