Claudia SchifferLondon (epo). - Vor der Westminster Abbey in London haben das Fotomodell  Claudia Schiffer und Vertreter entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, den USA und Deutschland die Finanzminister der G7-Staaten zu einer engagierten Politik für die Bekämpfung der weltweiten Armut aufgefordert. Die Aktion fand im Rahmen der internationalen Kampagne "Deine Stimme gegen Armut" statt. Anlass der Fotoaktion war das Treffen der G7-Finanzminister am 10./11. Juni in London.

"Unsere Botschaft ist klar und deutlich: Wir halten die Finanzminister im Blick und achten darauf, dass sie ihre Versprechen zur Armutsbekämpfung einlösen", sagte Claudia Warning, Stellvertretende Vorsitzende des Verbands Entwicklungspolitik (VENRO), die für die deutschen Entwicklungsorganisationen bei der Aktion mit Claudia Schiffer mitwirkte.

Im Jahr 2000 haben sich die Staats- und Regierungschefs mit der Verabschiedung der UN-Millenniumsziele verpflichtet, bis 2015 die Anzahl der Menschen, die in extremer Armut leben, um die Hälfte zu reduzieren. "Diesen Worten sind bisher nicht genug Taten gefolgt", sagte Claudia Warning. Noch immer stelle Deutschland nur 0,28 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung. Versprochen seien für das Jahr 2015 nun 0,7 Prozent. "Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Was die Welt braucht ist rasches Handeln. Beim G8-Gipfel in Schottland im Juli und bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September müssen verbindliche Zusagen und Zeitpläne für mehr und bessere Entwicklungszusammenarbeit, faire Handelsbedingungen und einen umfassenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder vereinbart werden. Unsere Regierung hat dabei eine entscheidende Rolle zu spielen", forderte Claudia Warning.

Claudia Schiffer mit NRO-Vertretern

"Deine Stimme gegen Armut" ist der deutsche Beitrag zur internationalen Kampagne "Global Call to Action Against Poverty", die in rund 60 Ländern aktiv ist und an der etwa 800 Organisationen weltweit mitwirken. Sie setzt sich für die Umsetzung der UN-Millenniumsziele ein. In Deutschland wird die Aktion getragen von VENRO als Zusammenschluss von 100 entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen gemeinsam mit Herbert Grönemeyer, befreundeten PR-Profis, Mediaplanern und Kreativen. Viele weitere Prominente wie Claudia Schiffer beteiligen sich auf unterschiedliche Weise.

Vor dem Treffen der Finanzminister erklärte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul: "Die Entschuldung der ärmsten Entwicklungsländer und die Koppelung der Entschuldung an die Armutsbekämpfung hat große Erfolge gezeigt: Im Jahr 2003 konnten aufgrund der Entschuldung 27 arme Länder ihre Ausgaben für Bildung und Gesundheit von 5,8 Mrd. US-Dollar auf 9,1 Mrd. $ anheben. In Mosambik ist dadurch die Zahl der Kinder, die in die Grundschule gehen, um eine Million gestiegen. Und in Äthiopien hat sich innerhalb weniger Jahre die Einschulungsrate verdoppelt."

Deshalb forderte die Ministerin, sich in der Frage der Entschuldung zu einigen, damit eine Ausweitung der Entschuldung nicht behindert wird. "Ich denke, dass es in dieser Frage zu einer Einigung auf dem G7/G8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Anfang Juli im schottischen Gleneagles kommen wird. Das haben schon die Signale, die der amerikanische Präsident George Bush und der britische Premierminister Tony Blair ausgesandt haben, deutlich gemacht. Deshalb begrüße ich den amerikanisch-britischen Vorschlag als einen richtigen und wichtigen Schritt."

[Foto: Copyright: James Veysey/Camera Press]

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