riesenmausmaki_madagaskar_wwf_150_Frankfurt (epo.de). - Eine bislang unbekannte Lemurenart haben Forscher auf Madagaskar entdeckt. Es handele sich dabei um eine neue Unterart eines Riesenmausmaki, teilte die Umweltstiftung WWF mit. Bisher seien davon lediglich zwei Arten bekannt gewesen. Die Wissenschaftler wurden während einer WWF-Expedition in der Dornenwaldregion Ranobe im Südwesten der Insel auf das Säugetier aufmerksam.

Die Region, in der neue Riesenmausmaki entdeckt wurde, ist jüngst auf Betreiben des WWF als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Von den Einheimischen werden die Lemuren, die ausschließlich auf Madagaskar vorkommen, erfurchtsvoll "Waldgeister" genannt. Von den bislang bekannten 94 Arten werden 30 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als bedroht geführt.

"Die von uns beobachtete Art unterscheidet sich von seinen bisher bekannten Verwandten durch auffallend rote bis rostfarbende Flecken des Rückenfells", sagte der Zoologe Charly Gardner, der Teil des WWF Expeditionsteams war. "Das Bauchfell ist ebenfalls auffallend hell in der Färbung, zudem besitzt das Tier einen markant roten Schwanz".

Madagaskar gehört zu den außergewöhnlichsten Öko-Regionen der Erde. Außer in Australien gibt es nirgendwo sonst auf der Welt so viele endemische Arten, also Tier- und Pflanzenarten, die nur dort vorkommen. Unter Wissenschaftlern gilt Madagaskar deshalb als "achter Kontinent".

Doch die Tage vieler dieser Tiere und Pflanzen seien gezählt, befürchtet der WWF. Ihre Lebensräume schrumpften in einem rasanten Tempo und würden bald ganz verschwunden sein, wenn der Zerstörung nicht Einhalt geboten wird. Von den ursprünglichen tropischen Wäldern der Insel seien heute nur noch zehn Prozent verblieben.

"Die Entdeckung des neuen Riesenmausmaki zeigt, wie unerforscht und geheimnisvoll die Wälder Madagaskars noch immer sind, obwohl sie schon großflächig zerstört wurden", erklärte WWF Madagaskar Expertin Dorothea August. "Wenn diese Wälder nicht gerettet werden, verschwinden unzählige Arten, die wir noch nicht einmal kennengelernt haben".

Foto: © WWF


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