kopp_gudrun_100Abidjan/Berlin (epo.de). - Auf der Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), die am Freitag in Abidjan (Elfenbeinküste) zu Ende geht, ist eine Kapitalerhöhung auf rund 100 Milliarden US-Dollar beschlossen worden. Deutschland werde sich an der Kapitalerhöhung mit rund 120 Millionen Euro beteiligen, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp.

Die AfDB steigerte ihre Ausleihungen an die afrikanischen Staaten im Jahr 2010 zur Abfederung der Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise auf rund 9,5 Milliarden Euro. Sie ist damit, noch vor der Weltbank, der größte multilaterale Finanzgeber für den Kontinent. Deutschland ist mit 4,1 Prozent der größte europäische Anteilseigner der AfDB.

Viele afrikanische Länder hätten in den letzten zehn Jahren ihre Wirtschaften erfolgreich reformiert, so die Einschätzung des BMZ. Dies habe sich auch in einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung niedergeschlagen. Diese positive Entwicklung sei jedoch durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zum Stillstand gekommen. Rückschläge in der Armutsbekämpfung seien die Folge.

Um die Auswirkungen der Krise zu begrenzen, habe die Afrikanische Entwicklungsbank schnell reagiert und ihr Ausleihvolumen drastisch erhöht, so das BMZ. Damit hätten Investitionen finanziert und Sozialprogramme, z.B. im Bildungsbereich, fortgeführt werden können. Dadurch sei jedoch das Kapitalpolster der Bank schnell aufgebraucht worden. Durch die jetzt beschlossene Kapitalerhöhung sei die Arbeit der Bank für die nächsten zehn Jahre gesichert.

Der Beschluss über die Kapitalerhöhung war verbunden mit einer Reihe institutioneller Reformen zur Steigerung der Effizienz der Bank und der Wirksamkeit ihrer Maßnahmen. Hierauf habe Deutschland erfolgreich gedrängt, erklärte das BMZ. Wichtige deutsche Anliegen seien darüber hinaus eine stärkere Rolle der Bank bei klimarelevanten Investitionen sowie bei der Förderung der Privatwirtschaft. "Deutschland wird ein verlässlicher Partner Afrikas bleiben", sagte Gudrun Kopp. "Die Kapitalerhöhung der Afrikanischen Entwicklungsbank ist mit einem umfassenden Reformprogramm verbunden. Damit stellen wir sicher, dass die Finanzmittel effizient eingesetzt werden und nationale Eigenanstrengungen unterstützt werden."

Aktuelle Wirtschaftsprognosen sehen für Afrika wieder günstiger aus. Während der Jahrestagung legte die AfDB ihren jährlichen Bericht zur Wirtschaftslage in Afrika (African Economic Outlook) vor. Dieser geht für 2010 von einem Wachstum von 4,5 Prozent und für 2011 von 5,2 Prozent aus. Gudrun Kopp: "In Afrika schlummert ein enormes Wirtschafts- und Entwicklungspotential. Es ist im Interesse Deutschlands, unseren Nachbarkontinent durch wirtschaftliche Zusammenarbeit zu unterstützen."

www.bmz.de
www.afdb.org

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