bfdwBerlin (epo.de). - "Brot für die Welt" (BfdW) hat wenige Wochen vor dem G20-Gipfel in Kanada die Bundesregierung aufgefordert, sich nachdrücklich für die Einführung einer Transaktionssteuer einzusetzen. "Eine politische Regulierung der Finanzmärkte ist dringend nötig", sagte die Direktorin, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei der Vorstellung der Bilanz am Dienstag in Berlin. Das evangelische Hilfswerk nahm 2009 rund 55 Millionen Euro an Spenden ein und konnte das Vorjahresergebnis damit um 6,3 Prozent steigern.

"Eine solche minimale Börsen-Umsatzsteuer würde kurzfristige Spekulationen unattraktiv machen und die Verursacher der Krise wenigstens an den angerichteten Schäden finanziell beteiligen", betonte Füllkrug-Weitzel. Das so gewonnene Geld könne dann für die Bekämpfung von Armut in den Entwicklungsländern verwendet werden.

Die Finanzkrise habe weltweit zu billionenfachen Verlusten geführt. Innerhalb weniger Monate sei mehr Geld vernichtet worden, als von der Staatengemeinschaft in 50 Jahren an internationaler Entwicklungshilfe aufgebracht wurde, so Brot für die Welt. Damit habe die Finanzkrise in dramatischer Weise die Entwicklungserfolge von Jahrzehnten zerstört. "Die Armen zahlen für eine Party, die anderswo gefeiert wird!", sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel. Es sei an der Zeit, die bislang ungebändigte Macht der Finanzmarkt-Akteure politisch in die Schranken zu weisen.

"Geld und Moral passen zusammen, wenn alle Verantwortlichen auch eine ethische Verantwortung für ihre Finanzgeschäfte übernehmen", sagte Füllkrug-Weitzel. Dies zeige der neue Kriterienkatalog für "ethisches Investment", den Brot für die Welt gemeinsam mit dem Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene entwickelt hat. Dieser Katalog sei bestens geeignet, Finanzprodukte unter ethischen Gesichtspunkten unter die Lupe zu nehmen. Im März wurde mit dem "FairWorldFonds" von KD-Bank für Kirche und Diakonie, GLS Bank und Union Investment erstmals ein Investmentfonds auf den Markt gebracht, der sich streng an diesen Kriterien orientiert.

Brot für die Welt präsentierte in Berlin sein Spendenergebnis für das vergangene Jahr. 2009 bekam das Hilfswerk der evangelischen Kirchen 54,7 Millionen Euro an Spenden. Damit konnte das Vorjahresergebnis um 6,3 Prozent gesteigert werden. Cornelia Füllkrug-Weitzel dankte allen Spendern: "Damit haben Sie uns gezeigt, dass man auch in schweren Zeiten solidarisch handeln kann und das Wohl der Schwächsten im Auge behält." Von den Spendengeldern flossen im vergangenen Jahr rund 42,8 Millionen Euro in 1.039 Projekte, die Brot für die Welt weltweit unterstützt. Dabei ging der Hauptanteil der Spendengelder wieder nach Afrika, wo vor allem Ernährungs-, aber auch Friedensprojekte gefördert werden.

www.brot-fuer-die-welt.de

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