deg_180Köln (epo.de). - Mit deutscher Unterstützung ist Anfang Juli das Tiefseekabel "Main One" nach Westafrika in Betrieb gegangen. Damit werden die Kommunikations-Möglichkeiten via Internet und Telefon in der Region entscheidend verbessert. Für Verlegung und Betrieb des Kabels gewährte die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) der Main One Cable Company ein beteiligungsähnliches Darlehen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar.

Die African Development Bank (AfDB), von der 55 Millionen US-Dollar stammen, arrangierte die gemeinsame Finanzierung der beiden Entwicklungsfinanciers. Weitere Kapitalgeber sind zwei nigerianische Geschäftsbanken mit 45 Millionen US-Dollar. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei 240 Millionen US-Dollar. Eigentümer von Main One sind Main Street Technologies, ein nigerianisches Start-Up, das 2006 zur Durchführung dieses Projektes gegründet wurde, sowie vier weitere Investoren.

Das Tiefseekabel "Main One" verläuft über fast 7.000 Kilometer zwischen Portugal und Accra in Ghana sowie Lagos in Nigeria. Die Glasfaserverbindung steht allen Telefon- und Netzbetreibern offen. Dank so genannter "branching units" besteht die Möglichkeit, die Elfenbeinküste, die Kanarischen Inseln, Marokko und den Senegal an das Netz anzubinden, was im Verlauf des Projekts geplant ist. Für eine zweite Phase des Projekts besteht außerdem die Absicht, das Kabel bis nach Südafrika zu verlängern.

In Westafrika ist die Kommunikationsinfrastruktur der DEG zufolge bislang wenig entwickelt. Kostengünstige Breitbandverbindungen sind einer der wichtigsten Katalysatoren für wirtschaftliches Wachstum und Erfolg von afrikanischen Unternehmen. Das Projekt soll die Kapazität für den internationalen und regionalen Datentransfer um mehr als das Zehnfache erhöhen und so die Kosten für Telefongespräche und Internetnutzung senken. Als Anerkennung für die entwicklungspolitische und wirtschaftliche Bedeutung des Vorhabens kürte das Magazin Project Finance die Finanzierung zum "African Infrastructure Deal of the Year".

Die Finanzierung privater Investitionen in Afrika ist ein Schwerpunkt der DEG, einem Unternehmen der KfW Bankengruppe: 2009 sagte sie dort mit 266 Millionen Euro zum ersten Mal über ein Viertel ihres Neugeschäftes zu. Auf dem Kontinent ist die DEG mit drei Außenbüros in Ghana, Kenia und Südafrika vertreten.

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