aiskonf_2010_100Wien (epo.de). - Anlässlich der Internationalen AIDS-Konferenz (AIDS 2010) in Wien hat die Hilfsorganisation World Vision zu besserer Präventionsarbeit für Jugendliche und Solidarität mit HIV-betroffenen Kindern aufgerufen. "Jugendliche sollen sich selbst und Gleichaltrige vor einer HIV-Infektion schützen können. Sie haben das Recht, an Entscheidungsprozessen, die die weitere Ausbreitung von HIV/AIDS betreffen, teilzunehmen, und sich für einen verbesserten Zugang zu Präventionswissen und zu Aidsbehandlung einzusetzen", so die Kernbotschaft von World Vision.

Betroffene Jugendliche aus Bosnien & Herzegowina und der Russischen Föderation präsentierten in Wien eine Fotoausstellung. In Wort und Bild haben sie dokumentiert, was es bedeutet, HIV-positiv zu sein und welche Unterstützung sie benötigen. Die Fotos und Botschaften der Jugendlichen werden während der AIDS-Konferenz vom 18. bis 23. Juli in einem Ausstellungsbus durch Österreich geschickt.

Weltweit und insbesondere in Osteuropa und der Russischen Föderation sieht World Vision gravierenden Nachholbedarf bei der Präventionsarbeit mit Jugendlichen. Die Region Osteuropa / Zentralasien ist von der global höchsten HIV-Neuinfektionsrate betroffen. Waren es 2001 noch 900.000 HIV-Positive, so stieg die Zahl der Betroffenen laut UNAIDS 2008 auf rund 1,5 Millionen an. Drei Viertel der Neuinfektionen betreffen dort junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren. In dieser Region ist World Vision in 14 Ländern tätig und hat eine Strategie zur HIV/AIDS Prävention entwickelt, die auf den Erfahrungen in Afrika aufbaut. Mit dem EU-geförderten Projekt "Peer-up!" fördert World Vision auch einen Austausch zwischen Jugendlichen aus Deutschland, Österreich und Rumänien.

"Sowohl in Bosnien als auch in Russland geht es um die Überwindung von Diskriminierung und Stigma", erklärte Albert Pancic, World Vision HIV/AIDS Beauftragter in der Region. "Einer der Teilnehmer an unserem Fotoprojekt, ein HIV-positiver Junge, sagte: 'Die Menschen sterben hier nicht an AIDS, sondern an der Einsamkeit, die damit einhergeht'. Er wurde von seinen eigenen Eltern ausgeschlossen, da sie nicht wussten, wie sie mit der Krankheit umgehen sollten. Wir müssen daher einerseits die Jugendlichen selbst aktivieren, bei Gleichaltrigen Aufklärung zu betreiben, andererseits aber auch verstärkt LehrerInnen und Eltern informieren, um die Jugendlichen zu unterstützen."

Die größte Herausforderung steht laut World Vision noch bevor: Jene Hälfte der Bevölkerung zu erreichen, die aufgrund wirtschaftlicher, sozialer oder geographischer Umstände benachteiligt ist und deshalb bisher keinen Zugang zu Präventionswissen, Behandlung und sozialer Unterstützung hat.

www.aids2010.org
www.worldvision.at

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