kopp_gudrun_100Berlin (epo.de). - Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Gudrun Kopp, ist am Sonntag zu einer zweitägigen Reise nach Vietnam aufgebrochen. Im Vordergrund der Reise steht die Eröffnung der internationalen Forstkonferenz in Hanoi mit mehr als 200 nationalen und internationalen Teilnehmern, die einer der zentralen Beiträge des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zum "Deutschlandjahr in Vietnam" anlässlich des 35-jährigen Bestehens deutsch-vietnamesischer diplomatischer Beziehungen darstellt.

"Vietnam hat die entscheidende Bedeutung des Forstsektors für die eigene Entwicklung, aber auch für das globale Klima erkannt und nimmt seine Verantwortung auch im internationalen Klimadialog ernst", sagte Kopp vor ihrer Abreise. "Zentrales Anliegen der Forstkonferenz wird es sein, nationale wie internationale Erfahrungen auszuwerten, um angepasste Lösungen für Vietnam zu diskutieren. Dabei wird es u. a. auch darum gehen, wie der Privatsektor über ökologische, ökonomische und sozial nachhaltige Ansätze stärker als bisher einbezogen werden kann. Neue Finanzierungsformen und -mechanismen, die die nationalen wie internationalen bzw. staatlichen wie privaten Akteure zusammenbringen, sind wichtig, um die weiterhin dringenden Bedarfe im Forstsektor nachhaltig decken zu können."

Vietnam konnte seit Anfang der 90er Jahre durch gezielte Wiederaufforstung von ca. 3,8 Millionen Hektar Wald seine Forstfläche von 26 Prozent wieder auf knapp 40 Prozent vergrößern, berichtete das BMZ. Dazu habe Deutschland einen wichtigen Beitrag geleistet. Durch diese langjährige Zusammenarbeit genieße Deutschland eine hohe Anerkennung in Vietnam. Es habe im Rahmen der Gebergemeinschaft die Themenführerschaft bei Forst und Biodiversität inne. Die internationale Forstkonferenz, die Deutschland nun gemeinsam mit Vietnam ausrichtet, soll die positive Zusammenarbeit weiter verstärken, den Forstsektor in Vietnam weiterentwickeln und damit zum globalen Klimaschutz beitragen.

Mit Vietnam besucht Gudrun Kopp ein Land, das in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts Schweres durchgemacht hat und zum Teil noch immer von den Folgen der verheerenden Indochinakriege gezeichnet ist. Dennoch habe das Land nach dem Krieg und der Zerstörung bemerkenswerte Fortschritte gemacht, so das BMZ. Vietnam schicke sich an, bald den Status eines Landes mittleren Einkommens zu erreichen und habe es innerhalb von knapp 20 Jahren geschafft, die Armut im Land wesentlich zu reduzieren.

Für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) ist Vietnam eines der wichtigsten Partnerländer weltweit. Seit 1990 wurden Programme und Vorhaben im Land mit nahezu einer Milliarde Euro an bilateralen EZ-Leistungen unterstützt. In 2009 war Vietnam viertgrößter Empfänger für bilaterale finanzielle Zusagen. Ein anhaltender Schwerpunkt in der deutsch-vietnamesischen Zusammenarbeit ist die Forst- und Biodiversität. Das BMZ unterstützt die Regierung Vietnams im Forstsektor bereits seit 1994 mit insgesamt 116 Millionen Euro. Derzeit werden in Vietnam 13 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 66 Millionen Euro umgesetzt. Durch die Unterstützung der deutschen EZ wurden z.B. konkret über 150.000 ha neuer Wald aufgeforstet, innovative Anlageinvestitionsmodelle für private Kleinwaldbesitzer eingeführt und insgesamt die Lebensgrundlage besonders armer ländlicher Zielgruppen verbessert.  

Die Organisation und Leitung der Forstkonferenz erfolgt in enger Kooperation mit dem vietnamesischen Vize-Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Hua Duc Nhi und anderen wichtigen lokalen Partnern. Neben den Perspektiven der weiteren Zusammenarbeit gilt es in der Konferenz aufzuzeigen, welche Herausforderungen und Chancen in zukunftsfähigen Konzepten und Investitionen nachhaltiger Forstwirtschaft liegen.

Zum Abschluss der Reise steht die Unterzeichnung eines KfW Kreditvertrages mit dem staatlichen Energieversorger EVN auf dem Programm - eines der derzeit größten Vorhaben der deutsch-vietnamesischen Entwicklungszusammenarbeit. Das Vorhaben mit einem Volumen von 120 Millionen Euro dient der Verbesserung der Energieeffizienz ländlicher Stromnetze. Mit der Verbesserung der Energieeffizienz sollen die jährlichen CO2-Emissionen in Höhe von mehr als 185.000 Tonnen verringert werden. Man erhofft sich davon einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz.

www.bmz.de

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