bfn_100Bonn (epo.de). - Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat am Freitag eine erfolgreiche Bilanz seiner Wildkaffee-Kampagne im Jahr der biologischen Vielfalt gezogen. Während der Kampagne besuchte das BfN zwölf Städte und informierte über Wildkaffee in Äthiopien. Dort befinden sich die letzten Regenwälder, in denen bis heute wilder Arabica-Kaffee wächst. Mit Reservaten sollen sie geschützt werden.

Das BfN unterstützt und berät das Land bei der Ausweisung und Einrichtung von Biosphärenreservaten. Mit Erfolg, denn im Juni diesen Jahres wurden in den Regionen Yayu und Kafa die ersten beiden äthiopischen Biosphärenreservate zum Schutz des wild vorkommenden Kaffees eingerichtet.

"Der Schutz der gefährdeten Bergregenwälder als Biosphärenreservat ist wichtig, denn hier befindet sich der Ursprung des Arabica-Kaffees und somit seine Basis der genetischen Vielfalt", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel. "Zugleich wollen wir damit das Bewusstsein für den Nutzen biologischer Vielfalt sowie für die Gefahr einer Zerstörung, gerade auch der genetischen Vielfalt, schärfen. Denn mit Hilfe dieses Wildkaffees lassen sich neue Kaffeesorten züchten. Ein Verlust dieser letzten genetischen Reserven des Arabica-Kaffees hätte auch langfristig große ökonomische Verluste zur Folge. Die genetische Information kann am besten in lebenden Kaffeepflanzen erhalten werden. In Folge dessen würde mit dem Verlust der Wildkaffee-Populationen auch das in ihm liegende Potential für die Entstehung neuer Kaffeesorten ausgelöscht werden. Der Wildkaffee aus Äthiopien ist damit ein alltagsnahes Beispiel für die Bedeutung der Erhaltung der genetischen Vielfalt."

Das Bundesamt für Naturschutz will mit seiner Unterstützung des Wildkaffees in Äthiopien verdeutlichen, dass das Schwinden von biologischer Vielfalt sich nicht losgelöst und ohne Einfluss auf die eigene unmittelbare Lebenswelt vollzieht. Auch dann nicht, wenn es Lebensräume und Arten auf einem anderen Kontinent betrifft.

Das BfN engagiert sich auch weiterhin in Äthiopien. BfN-Präsidentin Jessel reist im Oktober zu einem Workshop nach Äthiopien, der vom BfN unterstützt wird. Beim Workshop soll ein Programm entwickelt werden, das es erlaubt, neben den beiden ausgewiesenen Biosphärenreservaten in Äthiopien weitere Gebiete zu nominieren und dadurch zu schützen.

"Mit den ersten beiden Biosphärenreservaten wurde die Voraussetzung geschaffen, im Ursprungsland des Arabica Kaffees dessen wild vorkommende Formen in ihrem natürlichen Habitat zu schützen sowie Schutz und nachhaltige Nutzung in beispielhafter Weise zu verbinden", sagte Jessel. "Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen unserer mehrjährigen Kooperation mit den äthiopischen Partnern."

www.bfn.de

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