gollmann_rosi_100Bonn (epo.de). - Vor 50 Jahren packte Rosi Gollmann gemeinsam mit ihren Schülern die ersten Päckchen für 400 indische Waisenkinder. Die heute 83-Jährige antwortete mit dieser Aktion auf einen Hilferuf aus Andheri bei Mumbai. Die Illustrierte "Stern" hatte über die katastrophalen Zustände in einem Waisenhaus berichtet. Aus der spontanen Hilfsaktion entstand in den vergangenen fünf Jahrzehnten eine erfolgreiche Nichtregierungsorganisation: die Andheri-Hilfe.

Allein im Jahr 2008 wurden von der Andheri-Hilfe rund 460.000 Not leidende Menschen in etwa 6.000 indischen Dörfern und Slums gefördert, rund 60.000 in Bangladesch. Darüber hinaus hat die Andheri-Hilfe nach eigenen Angaben in Bangladesch mehr als 610.000 Augenkranken und Blinden durch fachärztliche Behandlung oder Operationen und 48.994 Schülern durch Sehtests in Schulen Hilfe geleistet.

In den letzten 50 Jahren hat die Andheri-Hilfe rund 300.000 arme Frauen als neue Kleinunternehmerinnen gefördert. Sie half dabei mit, rund 200.000 Kinderarbeiter und ehemalige Straßenkinder aus Knechtschaft und Not zu befreien. Und sie setzte sich dafür ein, dass zigtausende Mädchen leben dürfen und nicht kurz nach der Geburt getötet wurden.

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Fotos: Andheri-Hilfe

"Legt man zugrunde, dass sich die positiven Veränderungen - besonders der Frauen- und Dorfprogramme - in der Regel nicht auf einen Menschen allein beschränken, sondern der ganzen Familie zugute kommen (z.B. Verbesserung der Ernährung, der Gesundheitsversorgung, Einkommenschancen etc.), so können wir davon ausgehen, dass unsere Hilfe im Jahr 2008 schätzungsweise 4,3 Millionen Menschen in Not zugute kam", erklärte die Andheri-Hilfe.

Heute ist die von Rosi Gollmann gegründete Andheri-Hilfe Bonn eine unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Sie arbeitet seit 1967 als gemeinnütziger Verein. Zurzeit fördert sie mehr als 150 Projekte und Programme in Indien und Bangladesch. Seit 1974 existiert das Programm "Augenlicht retten in Bangladesch", das bis heute mehr als einer Million Blinden dauerhaft zu neuem Augenlicht verhalf. Die Andheri-Hilfe unterzieht sich freiwillig der Prüfung des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen und trägt das DZI-Siegel als Zeichen geprüfter Seriosität und Spendenwürdigkeit.

www.andheri-hilfe.de