Berlin (epo.de). - Anlässlich des Indienbesuchs von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) haben Misereor und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) die hartnäckige Haltung der EU bei den Verhandlungen über ein bilaterales Freihandelsabkommen kritisiert. "In Indien leiden Millionen von Menschen Hunger. Die EU und die Bundesregierung dürfen dort nicht einseitig Exportinteressen europäischer Unternehmen vertreten", warnte Armin Paasch, Handelsexperte von Misereor.
Die aktuellen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Bundesrepublik führen nach Meinung von EED und Misereor in eine Sackgasse. "Es darf nicht ausschließlich um den Marktzugang für europäische Agrarexporte in Indien gehen. Ländliche Entwicklung und die Bedürfnisse der armen Bevölkerungsgruppen gehören in den Mittelpunkt gestellt", forderte Francisco Mari, Handelsexperte des EED. "Das geplante Abkommen gefährdet die Erfolge zahlreicher Entwicklungsprojekte in Indien", sagte Paasch. "Es wäre zudem ein Verstoß gegen internationales Völkerrecht und einen EU-Vertrag, der die Achtung von Menschenrechten in der Außenwirtschaftspolitik vorschreibt."
Auch die Ernährungssituation im Lande werde sich weiter verschlechtern, sollte Indien gezwungen werden, den Markt für subventionierte Produkte wie Milcherzeugnisse und Geflügelfleisch zu öffnen, warnte Mari. "Wenn Frau Aigner die Ernährungssicherung in Indien fördern will, muss sie den überzogenen Forderungen europäischer Agrarexporteure eine deutliche Absage erteilen." So lebten in Indien beispielsweise rund 90 Millionen Menschen, zumeist Kleinbauern, von der Milchwirtschaft. "Viele unserer indischen Partner wären der direkten Konkurrenz mit subventionierten Milchprodukten aus der EU nicht gewachsen. Ihr Menschenrecht auf Nahrung wäre akut bedroht", erläuterte Paasch die Situation.
Ministerin Aigner reist vom 13. bis 19. November durch Indien. Während der Reise will sie Projekte zur Ernährungssicherung besuchen und zugleich deutsche Investitionsmöglichkeiten in der indischen Landwirtschaft erkunden. Begleitet wird sie dabei unter anderem von deutschen Wirtschaftsvertretern.
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"Over 940,000 people have died in the post-9/11 wars due to direct war violence."
"An estimated 3.6-3.8 million people have died indirectly in post-9/11 war zones, bringing the total death toll to at least 4.5-4.7 million and counting."
"U.S. Budgetary Costs of Post-9/11 Wars Through FY2022: $8 Trillion"