cbmBensheim (epo.de). - In 26 Ländern wurde er vor seinem Erscheinen bereits getestet, jetzt ist er nach rund sechs Jahren fertig: Der neue Praxisratgeber "Richtlinien für Gemeindenahe Rehabilitation". Der Ratgeber soll dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Darauf macht die Christoffel-Blindenmission (CBM) in Bensheim zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember aufmerksam.

Am 3. Dezember stehen bei den Vereinten Nationen traditionell die Belange der rund 650 Millionen Menschen mit Behinderungen – das entspricht zehn Prozent der Gesamtbevölkerung – im Mittelpunkt. Der 350 Seiten starke Praxisratgeber wurde von den UN-Organisationen WHO, UNESCO und ILO zusammen mit dem Internationalen Konsortium für Behinderung und Entwicklung (IDDC) herausgegeben. Dieses Dokument, so erklärte die CBM als Mitglied des IDDC, werde die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in Zukunft nachhaltig verändern.

So sollen Menschen mit Behinderungen ermutigt und in die Lage versetzt werden ihre Rechte wahrzunehmen, indem sie in den unterschiedlichsten Lebensbereichen unterstützt werden. Dazu gehören die Themen Gesundheit, Ausbildung, Lebensunterhalt und Eingebunden sein in ein soziales Netzwerk.

Ein Problem in der Praxis war bislang, dass die verschiedenen Unterstützergruppen ihren Blick oft ausschließlich auf ihr Fachgebiet gerichtet haben, so die CBM. Die neue Richtlinie solle hier eine Verknüpfung schaffen. Ziel sei, dass den Betroffenen und ihren Familien ganzheitlich geholfen wird.

Die CBM nennt ein Beispiel: Wenn ein Junge mit einer Unterschenkelamputation einen Rollstuhl erhält, so ist ihm gewiss geholfen. Das war bisher häufig die Herangehensweise. Kann er aber trotz des Rollstuhls nicht zur Schule, weil die Brücke über den Fluss nur aus losen Balken besteht, dann geht es um eine umfassendere Sichtweise. Wird die Gemeinde einbezogen und beschließt eine feste Brücke zu bauen, so ist allen geholfen, nicht nur dem behinderten Jungen und seiner Familie. Das besondere an dieser neuen Sichtweise sei, dass Behinderung nicht mehr nur als ein individuelles Thema verstanden wird, sondern als ein gesellschaftliches, so die CBM.

Die CBM unterstützt weltweit fast 900 Projekte in 99 Ländern mit dem Hauptziel, die Lebensqualität der ärmsten Menschen zu verbessern, die behindert sind oder Gefahr laufen, behindert zu werden. Die Unterstützung im medizinischen Bereich umfasst besonders Kliniken, Programme zur Vorsorge oder Behandlung von Blindheit und Gehörlosigkeit sowie orthopädische Spezialabteilungen. In der Rehabilitation fördert die CBM Schul- und Berufsausbildung sowie Programme zur gemeindenahen Rehabilitation behinderter Menschen.

www.cbm.de

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