bmz_100Berlin (epo.de). - Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat am Mittwoch in Berlin den Medienpreis Entwicklungspolitik 2010 verliehen. Ausgezeichnet wurden die Journalisten Beatrix Beuthner-Brendel, Thomas Häusler, Grit Hofmann, Horand Knaup, Jan Lublinski, Carsten Luther, Juliane von Mittelstaedt, Martin Schramm, Petra Schulz und Edgar Verheyen. Sie wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt.

Niebel gratulierte den Preisträgern für ihr außerordentliches Engagement und erklärte: "Wir brauchen gut informierte Bürger, um gute Politik zu machen. Der Medienpreis wird vergeben für die Leistung, ein sehr komplexes Thema wie Entwicklungspolitik verständlich darzustellen."

Der erste Platz in der Kategorie Print ging an Thomas Häusler für seinen Artikel "Cocktails gegen Cholera", erschienen in Brand Eins. Der Artikel aus Bangladesch zeigt, dass medizinischer Fortschritt nicht aufwändig und teuer sein muss. Der zweite Platz ging an Juliane von Mittelstaedt und Horand Knaup für ihren Spiegel-Artikel "Die große Jagd nach Land - Landgrabbing". Sie berichten darüber, dass Regierungen und Investmentfonds in Afrika und Asien Ackerland erwerben, um Nahrungsmittel anzubauen. Durch rasch steigende Preise ist dies zu einem lukrativen Geschäft geworden. Ausgezeichnet mit dem dritten Platz wurde Carsten Luthers Artikel "Nicht nur ein Mittel gegen Armut", erschienen in der Rhein-Zeitung. Seine Reportage befasst sich mit einen Modellprojekt des Versicherers Allianz und der Hilfsorganisation Care, in dem Menschen im Süden Indiens sich mit geringen Beiträgen gegen ihre größten Risiken versichern können.

Der erste Platz in der Kategorie TV ging an Grit Hofmann für ihre Dokumentation "Rachida Izelfanane - Botschafterin gegen Landflucht", gesendet im Fernsehen der Deutschen Welle. Der Beitrag erzählt von einer Frau, die sich für die ländliche Entwicklung in ihrer Heimat im Süden Marokkos einsetzt. Der zweite Platz ging an Petra Schulz für den 3sat-Beitrag "Burkina Faso: Madame Fantas Kampf gegen den Klimawandel". Der Film erzählt von Madame Fata und ihrer Mission, über Wissensvermittlung von nachhaltigem Landbau, Wirtschaft und Entwicklung den Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Tod gewinnen zu können. Ausgezeichnet mit dem dritten Platz wurde Edgar Verheyen für seinen Bericht "Die Himalaya-Klinik - Chirurgen als Entwicklungshelfer", gesendet im SWR. Der Beitrag zeigt, dass Verbrennungen durch das Kochen mit offenen Feuerstellen in Nepal ein großes Problem darstellen, dem die Medizinervereinigung Interplast mit einer Klinik für die Versorgung von Verbrennungsopfern entgegentritt.

In der Kategorie Hörfunk wurde Martin Schramm für die im Bayrischen Rundfunk gesendete Reportage "Die Not mit der Notdurft - Auswege aus der Globalen Sanitärkrise" mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Der zweite Platz ging an Dr. Jan Lublinski für seinen Beitrag "Grenzen der Gier - die Neue Transparenz im Rohstoffhandel", gesendet im Deutschlandfunk. Die Reportage erzählt von der Zerstörung der Natur durch das große Geschäft mit Holz, Öl, Diamanten, Zinn und Coltan. Ausgezeichnet mit dem dritten Platz wurde Beatrix Beuthner-Brendel für ihren Beitrag "Wie Kleinbauern in Nepal die Armut überwinden", gesendet im Deutsche Welle Radio. Sie berichtet über Menschen in Nepal, die mit Kleinkrediten und gemeinschaftlicher Solidarität der Armut entkommen.

Mit einem Sonderpreis wurde Radijojo ausgezeichnet, ein mehr als 10 Jahre bestehendes Kindermedien-Netzwerk, das ehrenamtlich in Berlin gegründet wurde und mittlerweile Kindern in mehr als 100 Staaten die Möglichkeit eröffnet, ihr eigenes Weltkinderradio mit zu gestalten. Ein weiterer Sonderpreis wurde für den Webauftritt der Nichtregierungsorganisation "Burundikids e.V." vergeben, die sich durch Originalität, Übersichtlichkeit und aktuellen Informationsgehalt auszeichnet.

Der vom Bundespräsidenten und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ausgeschriebene Medienpreis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr zum 35. Mal verliehen. Der Preis zeichnet journalistische Beiträge aus, die durch außergewöhnliche Qualität das öffentliche Bewusstsein für die Entwicklungspolitik schärfen. Die Laudatio hielt in diesem Jahr der Journalist Dr. Manfred Schäfers von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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