handbuch_welternaehrung_100Berlin. - Die Produktions- und Ernährungsmuster der westlichen Welt sind durch allgemeinen Überfluss und Verschwendung, enormen Energieverbrauch, eine hoch industrialisierte Nahrungsmittelproduktion und qualitätsarmen Konsum geprägt. Eine Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen Ernährung und Landwirtschaft ist deshalb geboten, um den Welthunger zu bekämpfen. Dies ist eine Essenz des neu erschienenen "Handbuchs Welternährung", das von der Welthungerhilfe herausgegeben wird.

Illustriert mit zahlreichen Graphiken, bietet das Handbuch einen umfassenden Überblick über die komplexen Ursachen und Erscheinungsformen des Hungers, gibt Ratschläge für Verbraucher und benennt notwendige politische Maßnahmen. "Wir sprechen von einer globalisierten Welt, doch diese Welt ist mehr denn je eine geteilte Welt – Fehlernährung im Norden, Mangelernährung im Süden", sagte Prof. Klaus Töpfer, Vizepräsident der Welthungerhilfe, bei der Vorstellung des Buches am Freitag in Berlin. "Es ist weitgehend bekannt, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Schluss mit der Wegwerfgesellschaft! Hilfen für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern, verstärkte Agrarforschung – das sind nur einige davon. Es ist zu wünschen, dass aus dem Buch Taten erwachsen."



Die Soziologin Babita Sinha, die für die Welthungerhilfe in Indien arbeitet, präsentierte greifbare Erfolge aus dem Millenniumsdorf Sarwan in Indien. Investitionen in Milchwirtschaft, Bewässerungssysteme und Anbau von neuen Lebensmittelsorten hätten dazu geführt, dass die Einkommen gestiegen seien und der Hunger gesunken sei. Eine nachhaltige Methode, welche den Ertrag beträchtlich gesteigert habe, sei zum Beispiel das "Double Cropping System", bei dem Weizen und Senf nebeneinander angebaut werden.



Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand - von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 6.200 Projekte in 70 Ländern mit zwei Milliarden Euro gefördert.

Lioba Weingärtner, Claudia Trentmann
Handbuch Welternährung
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2011  
Herausgegeben von der Deutschen Welthungerhilfe

www.welthungerhilfe.de

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