germanwatch_150Berlin. - Unter dem Stichwort "Entwicklungsland Deutschland" diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft am Donnerstag und Freitag in Berlin den notwendigen gesellschaftlichen Umbau in einer Zeit der Klima-, Energie- und Ernährungskrise. Anlass ist das 20jährige Bestehen der Nord-Süd-Initiative Germanwatch. Einen thematischen Hintergrund bildet auch der Energiegipfel im Kanzleramt am Freitag.

Rückenwind für ein neues Wohlstandsmodell gebe dabei die Stimmung in der deutschen Bevölkerung, erklärte Germanwatch. Nie zuvor habe sie so einhellig den Einstieg in den beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz gefordert - und das selbst für den Fall, dass die Strompreise vorübergehend steigen. Dies gaben 73 Prozent bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von Germanwatch an.

"Die Botschaft ist klar: Deutschland muss nun mutig voranschreiten und neue Signale setzen. Dadurch könnte sich auch die EU zu einem Vorreiter für eine grüne Wirtschaft etablieren", sagte Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. "Nach dem schwerwiegenden Unfall in Fukushima schauen nun viele weltweit auf Deutschland. Wie gelingt der Einstieg in ein neues Wohlstandsmodell jenseits der Risikoenergieträger Kernkraft und Kohle? Der Umstieg auf Erneuerbare Energien, größere Energieeffizienz, neue Netze und Speichermöglichkeiten muss andere Staaten anspornen, hier mitzuziehen."

Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch, betonte: "Zentral ist jetzt, dass das Sechs-Punkte-Papier der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten nun weiterentwickelt und umgesetzt wird. Wir brauchen einen wirklichen Einstieg in die notwendige Energiewende. Wer jetzt wieder - wie im Herbst 2010 - die notwendigen Maßnahmen zerredet und kurzfristigen Interessen opfert, vergibt eine historische Chance für Deutschland und die EU."

Über die Rolle Deutschlands für eine große Transformation der Gesellschaft diskutieren am Freitag unter anderem Klaus Töpfer, Vorsitzender der Ethik-Kommission, Michael Otto, Unternehmer und Vorsitzende der 2°-Initiative, Robert Watson, Ex-Chef des Weltklimarates, der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske und Kumi Naidoo, Chef von Greenpeace International.

Bereits am Donnerstag abend werden Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), Ulrich Kelber, Mitglied des Bundesvorstands der SPD und Grünen-Chef Jürgen Trittin zusammen mit Vertretern vieler Partnerorganisationen von Germanwatch diese Fragen bei einem Festabend zum 20jährigen Jubiläum von Germanwatch ansprechen.

www.germanwatch.org

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