bmz_100Berlin. - Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, und EU-Kommissar Andris Piebalgs haben am zweiten Tag ihres gemeinsamen Bangladeschbesuchs Projekte besichtigt, die Zugang zu Bildung, erneuerbaren Energien und Erwerbseinkommen fördern. Die erste Etappe im Umland der Stadt Jessore führte die beiden Politiker zu einer durch die EU finanzierten Grundschule.

"Die größte Ressource Bangladeschs ist seine Bevölkerung, nämlich geschätzte 160 Millionen Einwohner, davon über 60 Millionen Kinder", sagte Niebel. "Bildung ist unabdingbar, damit sie ihre eigene Zukunft sichern und ihren Beitrag zur Entwicklung Bangladeschs leisten können. Nur wenn wir dabei auf Arbeitsteilung unter den Gebern setzen, sind wir effizient. Deshalb engagiert sich hier die EU-Kommission, während Deutschland sich auf den zweiten Schlüsselsektor Gesundheit konzentriert."

Weitere Station ist ein von Deutschland unterstütztes Energieprogramm. Die Verbreitung von Solarstromanlagen und der Bau effizienterer Herde leisten einen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise Bangladeschs und zeigen Wege zur schonenden Ressourcennutzung auf - eine essentielle Frage in dem stark vom Klimawandel bedrohten Land, so das Entwicklungsministerium.

Am Abend steht ein Austausch mit Vertretern der Wirtschaft auf dem Programm, bei dem Dirk Niebel auch den Erfinder des Mikrokredits und Nobelpreisträger Prof. Mohammad Yunus würdigen wird. Als einer der wichtigen Vordenker der Armutsbekämpfung wird Mohammad Yunus auf Einladung von Dirk Niebel im November am "Zukunftsforum Globale Entwicklung" des BMZ teilnehmen, bei dem Impulse für die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit gegeben werden sollen.

Während seines Bangladesch-Aufenthalts sprach Entwicklungsminister Dirk Niebel auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft des Landes. Diese benannten die aktuellen Herausforderungen bei der Verbesserung der Menschenrechte und der Pressefreiheit sowie bei der Überwindung des Hungers. Die Menschenrechtlerin Sultana Kamal, deren Arbeit von der deutschen Bangladesch-Organisation NETZ unterstützt wird, brachte gegenüber Minister Niebel ihre Besorgnis zum Ausdruck: "Die Demokratie in unserem Land erstrahlt nicht gerade in einem hellen Licht. Wir erwarten von der Regierung deutlichere Fortschritte." Hierzu zählten die Stärkung der nationalen Menschenrechtskommission sowie die Freiheit der Presse und der nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen.

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