nebelparder_borneo_wwf_100Berlin. - Die Umweltorganisation WWF hat davor gewarnt, dass auf der Insel Borneo zahlreiche bisher kaum erforschte Katzenarten und andere Beutegreifer ausgerottet werden könnten. Grund hierfür sei die fortschreitende Zerstörung der Regenwälder. Aufgrund der zurückgezogenen Lebensweise vieler dieser Arten würden sie in internationalen Schutzprogrammen bisher kaum berücksichtigt, so der WWF. Es drohten daher Arten auszusterben, bevor sie überhaupt richtig erforscht seien.

Um die außergewöhnliche Vielfalt an Katzen und anderen Beutegreifern auf Borneo zu schützen, müssten endlich Schlüsselgebiete festgelegt und eine nachhaltige Waldnutzung implementiert werden, fordert der WWF. Auf Borneo wurden bisher 24 verschiedene Beutegreifer wissenschaftlich beschrieben, darunter auch Vertreter der "Felidae", wie etwa der Sunda-Nebelparder, der erst 2006 als eigene Art klassifiziert werden konnte. Oder die Borneokatze, die als ausgesprochen selten und scheu gilt. Weitere Kleinraubtiere sind nach WWF-Angaben der Borneo-Sonnendachs, der Sunda-Stinkdachs, die Otterzivette oder der Haarnasenotter.

Beutegreifer tragen als natürliche Jäger enorm zum Gleichgewicht im Ökosystem bei, da sie den Bestand von Beutetieren regulieren, erläutert der WWF. Das Aussterben einer Art könne somit unvorhersehbare, weitreichende Folgen haben. Als Lebensraum dienen Nebelparder oder Borneo-Katze nach Angaben des WWF zusammenhängende Hoch- und Tieflandregenwälder sowie Feuchtgebiete. Bisher konnten vier solcher Waldgebiete in den Nationalparks von Kayan Mentarang, Betung Kerihun, Sebangau sowie im Forstreservat Segama erhalten werden. Wissenschaftler und Umweltschutzorganisationen wie der WWF fordern von den Regierungen der drei Borneostaaten Malaysia, Indonesien und Brunei Darussalam jedoch weitergehende Schutzmaßnahmen, um ein Verschwinden der Katzen auf Borneo abzuwenden.

Ende Juni 2011 diskutierten erstmals Wissenschaftler und Regierungsvertreter auf dem internationalen "Borneo Carnivore Symposium" in Kota Kinabalu (Malaysia) über effektivere Schutzmaßnahmen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschungsergebnisse konnten Kernregionen identifiziert und detaillierte Verbreitungskarten angefertigt werden.

Foto: Nebelparder auf Bornoe © WWF

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