misereorAachen. - Mit einer Soforthilfe in Höhe von 243.000 Euro unterstützt das katholische Hilfswerk MISEREOR die von einer neuerlichen Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Pakistan. Nach wochenlangen, überdurchschnittlich starken Monsun-Regenfällen stehen weite Teile der Provinz Sindh im Süden des Landes unter Wasser. Über sieben Millionen Menschen kämpfen derzeit mit den Folgen der heftigen Überschwemmungen.

Mehr als eine Million Häuser sind nach Angaben von MISEREOR entweder stark beschädigt oder vollkommen zerstört worden. Selbst Großstädte wie Karachi und Hyderabad sind von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden.

"Im Gegensatz zum Sommer des Jahres 2010 ist es diesmal nicht zu Überschwemmungen in der Uferregion des Indus gekommen. Es sind vielmehr Gebiete betroffen, in denen es sonst wenig regnet, und wo das Wasser aufgrund der noch immer anhaltenden Niederschläge nicht ablaufen kann", berichtete MISEREOR-Berater Frank Falkenburg, der die Arbeit des Aachener Hilfswerks in Pakistan gemeinsam mit Huub Schrader, Leiter der MISEREOR-Verbindungsstelle in Islamabad, koordiniert.

MISEREOR unterstützt aktuell fünf Nothilfe-Projekte der Partnerorganisation CHIP, mit der das Werk seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet. Die Opfer der Flutkatastrophe werden auf diese Weise mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und Haushaltsgegenständen unterstützt. Es werden zudem Notunterkünfte organisiert, dazu eine mobile Gesundheitsversorgung Bedürftiger sowie Impfungen für Nutztiere.

Wie dramatisch die Lage ist, so MISEREOR, zeige die Flucht von etwa 1,8 Millionen Menschen, die sich wegen der Fluten in höher gelegenen Regionen in Sicherheit bringen mussten. 90 Prozent von ihnen leben unter freiem Himmel. "Ein Großteil der Ernte dieses Sommers ist in der Provinz Sindh durch das stehende Wasser vernichtet worden", sagte Falkenburg. "Im Flutgebiet beziehen drei von vier Familien ihren Lebensunterhalt vor allem durch den Anbau von Baumwolle und Zuckerrohr. Viele Bauern nehmen für die Aussaat ihrer landwirtschaftlichen Produkte Kredite auf und sind jetzt durch den Verlust der Ernte nicht nur ohne Einkommen, sondern auch verschuldet."

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