aidbytrade_80Berlin. - Der Reichtum an Rohstoffen muss kein Fluch sein. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen bietet er eine Chance für den afrikanischen Kontinent. Das hat Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) auf dem "Aid by Trade Forum" in Berlin betont. Das Forum soll entwicklungspolitische Themen stärker in die öffentliche Diskussion rücken und Aufmerksamkeit für das Thema "Hilfe durch Handel" schaffen.

"Das Aid by Trade Forum steht für vieles, was wir mit unserer neuen Entwicklungspolitik erreichen wollen", sagte Niebel. "Wir wollen mehr Innovation, mehr Engagement, mehr Dialog und mehr Unternehmertum. Afrika ist für mich ein Chancenkontinent, den wir besonders stärken wollen. Stabile Wachstumsraten, sinkende Armut, eine wachsende Zahl von Demokratien und eine neue Generation von Unternehmern und Entscheidungsträgern - das spricht für sich. Uns geht es darum, vor Ort selbsttragende privatwirtschaftliche Strukturen und damit Arbeitsplätze zu fördern. Dabei arbeiten wir eng mit der deutschen Wirtschaft zusammen."

Der Ressourcenreichtum vieler Länder in Afrika biete große Chancen für eine selbsttragende Entwicklung, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sagte Niebel. "Ressourcenreichtum muss kein Fluch sein - aber das erfordert ein Management der natürlichen Ressourcen durch unsere Partnerregierungen, das in die Entwicklung des eigenen Landes investiert. Die Entwicklungszusammenarbeit will und kann afrikanische Staaten dabei unterstützen, Rohstoffpotenziale entwicklungsförderlich zu nutzen - durch eine leistungsfähige staatliche Verwaltung, die passenden rechtlichen Rahmenbedingungen, eine gute Umwelt- und Sozialgesetzgebung nach internationalen Standards, durch Transparenz der Zahlungsflüsse aus dem Rohstoffsektor."

Der Generaldirektor der ersten Privatbank Kameruns, Alamine Ousmane Mey, sieht Afrika besser als früher darauf vorbereitet, den Wettlauf um Rohstoffe für sich zu nutzen: "Gut ausgebildete Fachleute und eine aufgeklärtere Bevölkerung bilden dazu die Grundlage." Um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, müssten sich aber alle Stakeholder verantwortlich verhalten.

Michael Otto bekräftigte, es dürfe keine rein klassische Handelspolitik ohne Know-How-Transfer betrieben werden, um nicht wieder in die postkoloniale Entwicklungszusammenarbeit zurückzufallen. Er sprach sich für das Ziel aus, "mit innovativen Ansätzen Hilfe zur Selbsthilfe zu initiieren und beispielsweise durch Schul- und Trainingsprogramme Menschen und lokalen Märkte darin zu unterstützen, vom Kampf um Ressourcen zu profitieren."

Das Aid by Trade Forum wird jährlich von der Aid by Trade Foundation veranstaltet, die 2005 vom Hamburger Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzenden der Otto Group, Michael Otto, gegründet wurde. Ziel der Stiftung ist es, durch Handel Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und so den Erhalt lebenswichtiger Ressourcen und die Zukunftsfähigkeit folgender Generationen in Afrika zu sichern.

www.fsaf.de
www.bmz.de

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.