John GarangBerlin (epo). - Nach dem Tod des sudanesischen Vizepräsidenten und ehemaligen Rebellenchefs John Garang hat die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Regierung des Sudan und die Rebellenbewegung SPLM dazu aufgerufen, an den Friedensvereinbarungen vom Januar 2005 festzuhalten. "Dazu gehört vor allem der Verzicht auf Gewalt und eine allmähliche Demokratisierung des Landes", sagte die Ministerin in Berlin.

Garang war am Samstag bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben gekommen. Der 60jährige hatte sich auf dem Rückflug aus Uganda in den Sudan befunden, als der Funkkontakt mit seinem Helikopter und den Behörden abriss. Ursache für das Unglück ist offenbar schlechtes Wetter

"Auch nach dem Tod des sudanesischen Vizepräsidenten John Garang muss der Friedensprozess zwischen dem Norden und dem Süden des Sudan weitergehen", erklärte Wieczorek-Zeul. Sie rief alle Beteiligten des Friedensprozesses zu Besonnenheit auf. "Der Friedensprozess darf auf keinen Fall einen Rückschritt erleiden. Denn das bedeutet weitere Instabilität in der Region und vor allem unerträgliches Leid für die Zivilbevölkerung."

Die Ministerin kündigte an, sich gemeinsam mit den am Friedensprozess beteiligten Regierungen, vor allem mit Norwegen als Vermittler, eng abzustimmen, um eine Eskalation der Lage zu verhindern.

Deutschland unterstützt den Friedensprozess und hat auf der Geberkonferenz in Oslo im April 2005 finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Für den Südsudan werden diese Mittel nach Angaben des Ministeriums dann zur Verfügung gestellt, wenn das Friedensabkommen umgesetzt und eine Regierung gebildet wurde.

Mit den deutschen Mitteln soll der Wiederaufbau im Süden des Landes nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg vorangebracht werden. Dabei soll die Wasserversorgung aufgebaut und Maßnahmen zur Reintegration von Flüchtlingen unterstützt werden. Derzeit gibt es keine staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit dem Sudan; lediglich Projekte der Nothilfe, die Nichtregierungsorganisationen und Organisationen der Vereinten Nationen umsetzen, werden finanziell gefördert.

 BMZ


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