tdh_1000tage_80Berlin. - Der weltweite Kampf gegen die Mangelernährung muss deutlich verstärkt werden. Das hat das Kinderhilfswerk terre des hommes zum Abschluss des Weltgesundheitsgipfels am Mittwoch in Berlin gefordert. "Da Mangelernährung verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern hat, sind die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes besonders entscheidend", so Tanja Funkenberg, Gesundheitsexpertin von terre des hommes. "Bekommt das Ungeborene oder der Säugling in dieser Zeit nicht genug Nährstoffe, wird das Immunsystem dauerhaft geschwächt, was Krankheiten wie Infektionen begünstigt."

Außerdem habe Mangelernährung meist auch negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes, so Funkenberg. "Die Versorgung mit ausreichender und nährstoffreicher Nahrung entscheidet in hohem Maße über die Lebenschancen eines jeden Kindes. Sie muss daher bei Armutsbekämpfung in ländlichen und städtischen Regionen ebenso Priorität haben wie in der Gesundheitspolitik und der Versorgung von Hungernden im Rahmen der Humanitären Hilfe", sagte Tanja Funkenberg.

In Regionen, in denen Mangelernährung von Kindern verbreitet ist, müsse die lokale Produktion von nahrhaften und gesunden Lebensmitteln gefördert werden, fordert terre des hommes. Dies schaffe Arbeitsplätze und verringere die Abhängigkeit von ausländischer Hilfe und internationalen Agrarkonzernen. "Dafür müssen die Menschen jedoch genau wissen, welche Nahrungsmittel für Kleinkinder und Schwangere gesund und wichtig sind", betonte Tanja Funkenberg. "Hierfür sind Bildungs- und Aufklärungsprogramme eine wichtige Voraussetzung."

Im Rahmen des Weltgesundheitsgipfels stellte terre des hommes gemeinsam mit dem internationalen Gesundheitsnetzwerk Action for Global Health und der indischen Organisation Tathapi Trust Pune die Studie "A Review of Health of Children in India – The First Thousand Days of Life" vor. Darin werden Gesundheitsrisiken von Kindern in Indien sowie staatliche Programme und Initiativen von Nichtregierungsorganisationen beschrieben. Der traurige Gesundheitszustand Millionen indischer Kinder zeige auf erschreckende Weise den geringen sozialen Stellenwert von Frauen, Kindern und gesellschaftlichen Minderheiten, heißt es in der Studie. Die indische Regierung wird aufgefordert, die staatlichen Gesundheitsausgaben auf sechs Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen und die Versorgungssysteme für Kleinkinder deutlich auszubauen.

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