unaidsHannover. - Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit HIV/Aids ist in den Jahren 2005 bis 2010 weltweit um 21 Prozent zurückgegangen. Das hat das HIV/AIDS-Programm der Vereinten Nationen (UNAIDS) am Montag bekannt gegeben. Auch die Zahl der Neuinfektionen ist weltweit rückläufig: Sie ist mit 2,7 Millionen Menschen auf den niedrigsten Stand seit dem Höhepunkt der Epidemie Mitte der 1990er Jahre gesunken.

"In besonders stark betroffenen Ländern wie dem Kongo, Burkina Faso oder Nigeria konnte im vergangenen Jahrzehnt die Zahl der infizierten Jugendlichen um mehr als ein Viertel gesenkt werden", erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Das zeigt: Investitionen in Präventionsprogramme zahlen sich aus. Mit Aufklärung und Verhütung lässt sich die Aids-Epidemie eindämmen und Leben können gerettet werden."

Trotz der Erfolge finden noch immer weltweit sieben von zehn Neuinfektionen in Afrika südlich der Sahara statt - hier infizieren sich täglich mehr als 5.200 Menschen neu mit dem Virus. Mit einem Anteil von 59 Prozent an den Infizierten sind Frauen hier besonders betroffen. "Da viele Frauen aufgrund ihrer gesellschaftlich geringen Stellung die Verwendung von Kondomen oft nicht durchsetzen können, brauchen sie Präventionsmethoden, die sie unabhängig von der Zustimmung des Mannes anwenden können - zum Beispiel Mikrobizide", sagte Renate Bähr. "Auch Aids-Impfstoffe, selbst mit partieller Wirksamkeit, sind ein zentrales Instrument im Kampf gegen Aids. Deshalb appelliere ich an die Bundesregierung, verstärkt in die Erforschung und Entwicklung von Aids-Präventionsmethoden zu investieren."

Darüber hinaus sei es wichtig, eine verlässliche Finanzierung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria zu garantieren, so die Stiftung Weltbevölkerung. "Der Globale Fonds ist ein nachweislich effizientes Instrument zur Erreichung des Millennium-Entwicklungsziels 6, indem er wichtige Aktivitäten im Kampf gegen Aids, Malaria und Tuberkulose ermöglicht", so Bähr. "In weniger als zehn Jahren hat der Globale Fonds 6,5 Millionen Leben gerettet. Deshalb muss Deutschland als zweitgrößter Geber des Globalen Fonds zu seinen Zusagen stehen und seiner Verantwortung gerecht werden."

"Jede Neuinfektion ist eine zu viel. Darum muss hier weiter intelligent investiert werden", sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel anlässlich der Konferenz "Health.Right.Now! HIV Prevention Without Barriers" am Montag in Berlin. "Fokus der deutschen HIV-Arbeit sind Wirksamkeit, Evidenzbasierung und Nachhaltigkeit. Der Menschenrechtsansatz ist dabei das Leitprinzip und legt das Augenmerk auf die strukturellen Ursachen von Armut und sozialer Ausgrenzung."

Die Bundesregierung stelle seit 2008 durchschnittlich rund 500 Millionen Euro pro Jahr für die globale Bekämpfung von HIV, Malaria und Tuberkulose sowie für die dafür notwendige Stärkung der Gesundheitssysteme bereit, erklärte Niebel. Die Opposition im Deutschen Bundestag und nichtstaatliche Organisationen kritisierten jedoch, dass im Bundesetat für das Jahr 2012 bislang lediglich 200 Millionen Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria vorgesehen seien.

www.unaids.org
www.weltbevoelkerung.de
www.bmz.de

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