unicef_neu_150Berlin. - Die Kinder in den Hungergebieten in Ostafrika brauchen bis weit in das kommende Jahr Unterstützung. Trotz massiver internationaler Hilfe herrscht in drei Regionen Somalias weiter offiziell eine Hungersnot. Mehr als jedes dritte Kind dort ist in akuter Gefahr. UNICEF ruft deshalb mit seiner traditionellen Weihnachtsaktion 2011 unter dem Motto "Zeit zu teilen" zu weiteren Spenden für die Kinder in Ostafrika auf.

In den Krisenregionen in Kenia, Somalia, Äthiopien und Dschibuti seien immer noch schätzungsweise 320.000 Kinder so stark mangelernährt, dass sie die kommenden Monate ohne Hilfe von außen nicht überstehen können, warnte das UN-Kinderhilfswerk. "Jeder von uns kann dazu beitragen, das Sterben der Kinder in Ostafrika zu stoppen", sagte UNICEF-Schirmherrin Bettina Wulff zum Start der UNICEF-Weihnachtsaktion.

"Dank der großzügigen Spenden aus Deutschland und vielen anderen Ländern konnten UNICEF und zahlreiche andere Organisationen Zehntausende Kinder und Erwachsene retten", sagte der Leiter der UNICEF-Nothilfe in Ostafrika, Elhadj As Sy. "Aber die Krise ist noch lange nicht vorbei. Ganz im Gegenteil: Die Ernährungssituation in Somalia war seit 1991/1992, als Hunderttausende Menschen starben, nicht mehr so dramatisch wie jetzt."

In Ostafrika leiden UNICEF zufolge mehr als 13 Millionen Menschen unter der derzeit schwersten Nahrungsmittelkrise der Welt. Zehntausende Kinder hätten schon ihr Leben verloren. UNICEF führt eine große Hilfsoperation in allen betroffenen Ländern durch. Hunderttausende Kinder werden seit Monaten mit Zusatznahrung, Medikamenten und Trinkwasser versorgt – auch im von Krieg und Gewalt zerrütteten Somalia.

UNICEF hat nach eigenen Angaben zusammen mit seinen Partnerorganisationen bisher mehr als 108.000 schwer mangelernährte Kinder in therapeutischen Ernährungszentren behandelt. In Zentral- und Südsomalia hat UNICEF Monatsrationen einer Mais-Soja-Mischung für 562.000 Menschen verteilt und rund 40.000 Familien in mobilen Zeltküchen auf ihrem Weg in die Flüchtlingslager in Kenia und Äthiopien versorgt. 1.3 Millionen somalische Kinder wurden gegen Masern geimpft, 2.6 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt. Im Zeitraum Juli bis November hat UNICEF über 24.000 Tonnen Hilfsgüter mit Schiffen und per Flugzeug nach Ostafrika gebracht.

Bis Ende 2011 benötigt UNICEF für die Nothilfe zusätzlich umgerechnet rund 30 Millionen Euro. Das Hilfswerk bittet weiter um Spenden.

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