unfccc_cop17_durban_80Göttingen. - Mehr als 140 indigene Völker in Afrika leiden massiv unter den Folgen des Klimawandels. Darauf hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen anlässlich des UN-Klimagipfels in Durban hingewiesen. "Die katastrophalen Folgen von immer häufiger auftretenden Dürren und Überschwemmungen werden noch dadurch verschlimmert, dass sich Afrikas Regierungen nicht konsequent für Nachhaltigkeit und den Schutz der Biodiversität einsetzen", warnte die GfbV.

Die Menschenrechtsorganisation fordert nicht nur von den Industriestaaten, sondern auch von den Regierungen Afrikas ein Umdenken. "Millionen Nomaden Afrikas sind durch den Klimawandel akut in ihrer Existenz bedroht", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Landraub, Rodungen der Wälder sowie Staudammprojekte und die rücksichtslose Plünderung von Rohstoffen verstärken noch weiter die Gefährdung der Turkana, Tuareg, Kara, Mursi und der vielen anderen indigenen Völker Afrikas."

Mehrfach hatten sich in den Wochen vor dem Weltklimagipfel indigene Völker in Afrika an ihre Regierungen gewandt und mehr Respekt vor ihren Rechten gefordert, die oft sogar in der Landesverfassung garantiert sind. "Wenn Weiderechte und traditionelle Landrechte missachtet werden, wenn in Ostafrika die letzten Wälder für Agrarinvestoren aus dem Ausland gerodet werden und wenn Flüsse und Seen durch Großprojekte massiv beeinträchtigt werden, dann ist dies lebensbedrohlich für Millionen Ureinwohner", so die GfbV.

Vor allem die Pastoralisten, die Nomaden, leiden nach Angaben der GfbV unter tiefgreifenden Eingriffen in ihr Lebensumfeld und ihr Ökosystem. "Wenn in Äthiopien ohne Rücksicht auf die Proteste der lokalen Bevölkerung immer mehr Staudämme gebaut werden und Land an ausländische Agrarfirmen verpachtet wird, dann gefährdet dies das Überleben von mehreren hunderttausend Ureinwohnern in Kenia und Äthiopien."

Nomaden hätten ohnehin schon massive Probleme durch immer kürzere Intervalle zwischen Extremwetterlagen, die Dürre oder Überflutungen bringen und durch den Klimawandel verursacht werden, berichtete die GfbV. So litten die Pastoralisten in weiten Teilen des Horns von Afrika bis zum Sommer 2011 unter einer lang anhaltenden Dürre. Viele ihrer Viehherden gingen zugrunde. Seit Oktober setzen ihnen massive Regenfälle und Überflutungen zu, die nicht minder schwere Folgen wie die Dürre haben.

www.gfbv.de

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