handicapMünchen. - Knapp zwei Jahre ist es her, dass Haiti von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Damals starben Hunderttausende, tausende Menschen wurden verletzt und blieben behindert. Obwohl bereits viel erreicht wurde, sind in dem Land, das schon vorher zu den ärmsten der Welt zählte, viele Menschen noch immer von humanitärer Hilfe abhängig. Mehr als 500.000 Opfer des Erdbebens warten noch immer auf neue Unterkünfte.

Die Hilfsorganisation Handicap International war sofort in den ersten Tagen nach dem Erdbeben vor Ort und setzt seine Aktivitäten für die am schwersten betroffenen Menschen bis heute fort. Logistik, Wiederaufbau, Versorgung mit Prothesen, psychologische Unterstützung und Wiedereingliederung – die meisten Arbeitsfelder der breiten Expertise von Handicap International wurden mobilisiert, um den Opfern der Katastrophe zu Hilfe zu kommen.

"Wir waren vom ersten Tag an präsent und in der Nothilfe aktiv. Doch es wäre verantwortungslos, nun damit aufzuhören", sagte Patrick Senia, Leiter des Entwicklungsprogramms von Handicap International in Haiti. Das Ausmaß der Katastrophe machte es notwendig, dass die Teams von Handicap International vor Ort zeitweise aus bis zu 600 Personen bestanden, davon 80 aus dem Ausland. 1.459 Menschen wurden mit Prothesen und Orthesen ausgestattet, 20.000 Tonnen Hilfsgüter wurden auf den Weg gebracht, 1.050 vorübergehende Unterkünfte wurden gebaut, die etwa 5.250 Menschen ein neues Zuhause bieten. 90.000 Sitzungen zur medizinischen Versorgung und physischen Rehabilitation wurden durchgeführt und 25.000 Menschen erhielten psychosoziale Unterstützung.

"Haiti ist ein sehr spezielles Land, das von chronischen Krisen gekennzeichnet ist. Die Phase der Nothilfe nach dem Erdbeben liegt sicher hinter uns, aber die unmittelbaren Folgen sind noch vorhanden, über 500.000 Menschen leben immer noch in Flüchtlingslagern. Und andere Notsituationen drohen: Die Cholera-Epidemie ist noch nicht eingedämmt, die Gefahr von Zyklonen kehrt immer wieder, Überschwemmungen und Erdrutsche größeren Ausmaßes treten plötzlich hier und da auf", erklärte Patrick Senia. "Unser Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderung und Schutzbedürftige – egal ob Opfer des Erdbebens oder nicht – berücksichtigt werden, sowohl im Alltag als auch bei neuen Katastrophen."

Dieses Ziel will Handicap International zunächst durch die Ausbildung lokaler Fachkräfte erreichen. Auch lokale Partner – die Garanten für die Dauerhaftigkeit von Entwicklungsprojekten – sollen noch stärker eingebunden werden.

www.handicap-international.de

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