forumue_100Berlin. - Ob in Deutschland, in China oder den USA: Der Strukturwandel hin zu einer "Green Economy" ist bereits in vollem Gange. China hat Deutschland als Weltmarktführer bei der Windenergie abgelöst, Indien baut die Solarenergie massiv aus, die USA wollen innerhalb von zehn Jahren fünf Millionen "green jobs" schaffen. Doch was sich "grün" gibt, ist mitunter nur "greenwashing". Eine Konferenz in Berlin widmet sich jetzt der "Green Economy".

"Die Gefahr, dass Politik und Unternehmen nur business as usual mit einem grünen Mäntelchen betreiben wollen, sehen wir als sehr groß an", warnte die Konferenzleiterin Claudia Kabel vom Forum Umwelt und Entwicklung. "Um so wichtiger ist es, dass dieses Greenwashing nicht die Meinungshoheit gewinnt. Auch dazu soll unsere internationale Konferenz mit fast 30 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft einen Beitrag leisten."

Die "Umweltverträgliche Wirtschaft im Kontext von Nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung" wird auch zentrales Thema des im Juni stattfindenden Rio+20 Gipfels sein. Das Forum Umwelt und Entwicklung appelliert mit der Konferenz deshalb auch an alle politischen Akteure, die Potentiale und Herausforderungen der "Green Economy" auf die politische Tagesordnung in Deutschland zu setzen.

"Eine radikale ökologische Modernisierung ist nicht nur möglich, sondern sogar dringend notwendig, weil unsere Wirtschaft nur so langfristig fit und wettbewerbsfähig gemacht werden kann", erklärte Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung. "Wichtig ist, dass der längst überfällige Strukturwandel sozialverträglich und finanziell nachhaltig vollzogen wird. Und dafür brauchen wir nicht Wachstum um jeden Preis. Diese pervertierte Art des Wirtschaftens hat die aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrisen erst möglich gemacht."

Die internationale Konferenz "Ökologisch verträglich, sozial gerecht und ökonomisch zukunftsfähig - Strukturwandel für eine Green Economy" findet am Dienstag und Mittwoch in Berlin statt. Veranstalter ist das Forum Umwelt und Entwicklung, das die Aktivitäten von rund 75 deutschen Nichtregierungsorganisationen in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung koordiniert.

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