adh_150Bonn. - Die Aktion Deutschland Hilft, ein Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, hat 200.000 Euro Soforthilfe für die westafrikanische Sahelzone bereit gestellt. Fast zwölf Millionen Menschen seien in der Region vom Hunger bedroht, teilte das Bündnis am Mittwoch in Bonn mit. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen blieben noch zwei bis drei Monate Zeit um zu verhindern, dass die Nahrungsmittelkrise zu einer Hungerkatastrophe wird.

Die Regierungen von Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger haben nach Angaben von Aktion Deutschland Hilft den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft leisteten bereits Hilfe und könnten noch mehr bewirken.

"Die Bundesregierung hat Gelder bereit gestellt, die größtenteils in die Nahrungsmittelhilfe des Welternährungsprogramms fließen", sagte Manuela Roßbach, Geschäftsführerin der Aktion Deutschland Hilft. "Aber die Menschen brauchen zudem etwa medizinische Betreuung, Einkommen für die Beschaffung von Nahrung, Saatgut für kommende Ernten, Hygienevorkehrungen zur Bekämpfung der Cholera. Damit diese wichtigen Maßnahmen anlaufen können, stellt Aktion Deutschland Hilft 200.000 Euro aus dem Nothilfefonds bereit."

Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 von zehn renommierten Hilfsorganisationen gegründete Bündnis von 21 Mitgliedern, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Auslandshilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf.

Das Kinderhilfswerk World Vision berichtete, seit Mitte Januar versetzten gewalttätige Unruhen im Norden Malis die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken. Mindestens 85.000 Menschen seien deshalb nach Gefechten zwischen Tuareg-Rebellen und Soldaten in Nachbarländer geflohen. Allein nach Niger strömten demnach in den vergangenen Wochen mehr als 23.000 Flüchtlinge. Doch die Einheimischen dort leiden selber unter den Folgen einer Dürre und der daraus resultierenden Hungerkrise.

"Manche Ortschaften sind völlig überfüllt", erklärte der Leiter von World Vision Niger, Esperance Klugan. "Unsere Mitarbeiter sind in Dörfern aktiv, in denen jetzt statt 1.000 bis zu 7.000 Menschen leben."

World Vision hilft den Flüchtlingen und Einheimischen vor allem mit Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser und mit Medikamenten. Aber auch die Versorgung von unterernährten Kleinkindern mit speziellen Lebensmitteln ist mittlerweile notwendig. Esperance Klugan: "Viele Familien können sich nicht einmal eine Mahlzeit am Tag leisten. Wir müssen jetzt unsere Hilfe verstärken, um eine Katastrophe zu verhindern."

Schon seit Monaten ist World Vision mit Nothilfe-Maßnahmen in vielen Regionen Westafrikas, die von der Dürre betroffen sind, aktiv. So wird Saatgut an Landwirte ausgegeben, Nutztiere werden geimpft oder auch Trinkwasser-Brunnen angelegt. In Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm, UNICEF und der UN-Behörde für Landwirtschaft erreicht World Vision mit diesen Programmen bis zu 1,7 Millionen Menschen.

www.aktion-deutschland-hilft.de
www.worldvision.de

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