oxfamBerlin. - Die Welternährung hängt zu einem großen Teil von den Frauen ab. Darauf hat die Hilfsorganisation Oxfam anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März hingewiesen. Frauen produzieren mehr als 50 Prozent der Nahrungsmittel weltweit und leisten daher einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit, so Oxfam. Sie bewirtschaften weltweit den größten Anteil an kleinbäuerlichen Betrieben und sichern damit die Ernährung ihrer Familien.

In vielen Ländern fördert Oxfam Projekte, um Frauen zu stärken. "Trotz der vielen Arbeit sind die meisten Frauen arm und verfügen über weniger Vermögen, Dienstleistungen und Entscheidungsmacht als Männer", sagt Marion Lieser, Oxfam Deutschlands Geschäftsführerin. "Diese Ungleichheit und Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern muss behoben werden. Denn wenn Frauen das Überleben ihrer Familien sichern, muss dies in ihrem Umfeld anerkannt und honoriert werden."

Zum 8. März 2012 stellt Oxfam die "Female Food Heroes" vor. Frauen, die es durch Hartnäckigkeit und Fleiß geschafft haben, nachhaltige Konzepte für eine ökologische Landwirtschaft durchzusetzen und Frauenrechte zu stärken. Hier drei Beispiele:

Seit vielen Generationen sammeln die Frauen im Nordosten von Brasilien Nüsse und Schalen des Babassu-Baums. Aus den Früchten werden Öl und Seife hergestellt und die Schalen werden zu Mehl gemahlen. In der Vergangenheit sollten die Bäume abgeholzt werden. Aber die Sammlerinnen organisierten sich und hielten erfolgreich Kundgebungen und Proteste ab. Heute hat sich eine lokale Kooperative gebildet, die Babassu-Mehl an Schulen in fünf Städten liefert. Dadurch haben die Frauen ein sicheres Einkommen und die Versorgung von 5.000 Schülern wird verbessert, denn das Mehl ist reich an Stärke, Vitaminen und Mineralien.

Die Russin Natalia Koryagina arbeitet in einem kleinen Dorf als Lehrerin. Um ihre Familie trotz ihres mageren Gehalts versorgen zu können, begann Natalia Koryagina in ihrem Garten Gemüse anzubauen. Über eine lokale Organisation lernte sie das Konzept des Biointensiv-Anbaus kennen - dabei wird der Boden stark organisch angereichert und ist weniger anfällig für Schädlingsbefall. Heute gibt sie ihr Wissen an Frauen in der Nachbarschaft weiter. Das fördert den Austausch der Frauen untereinander und hilft ihnen, gemeinsam ihre Lebenssituation zu verbessern.

Maria Heubuch betreibt mit ihrem Mann einen Milchbauernhof im Allgäu. Sie setzt sich für eine ökologische und sozial gerechte Landwirtschaft ein und ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Eines ihrer großen Anliegen ist es, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Landwirtschaft zu fördern. Wenn Frauen auf Bauernhöfen mitarbeiten, seien diese erfolgreicher. Heubuch sagt: "Frauen sind hartnäckiger. Die geben nicht nach ein oder zwei Jahren auf."

Wer Frauen und Mädchen auf sportliche Art und Weise unterstützen möchte, kann beim Oxfam Deutschland Trailwalker im Harz mitmachen. Vierer-Teams legen gemeinsam 100 Kilometer in maximal 30 Stunden zurück. Vor dem Start sammelt jedes Team mindestens 2.000 Euro, die 2012 in Oxfams Projekte zur Unterstützung von Frauen und Mädchen fließen.

www.oxfam.de

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