unicef_neu_150Köln. - UNICEF warnt vor einer Verschärfung der Ernährungskrise in der Sahelzone. Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks sind in den kommenden Monaten über eine Million Kinder in acht Ländern von lebensgefährlicher Mangelernährung bedroht. UNICEF Deutschland hat bereits die ersten 200.000 Euro für Soforthilfe wie therapeutische Zusatznahrung und die Behandlung stark mangelernährter Kinder bereitgestellt.

"In der Sahelzone rückt eine Katastrophe für Kinder immer näher", erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, am Dienstag in Köln. "Es kostet wenig, ein Kind vor schwerer Mangelernährung zu bewahren – aber ein Vielfaches, es in lebensbedrohlichem Zustand zu behandeln."

Bereits heute unterstützt UNICEF zusammen mit seinen Partnern die Versorgung von rund 700.000 Kindern mit Zusatznahrung, therapeutischer Nahrung, medizinischer Hilfe und sauberem Trinkwasser. Diese Hilfe wird derzeit massiv ausgeweitet und große Mengen Hilfsgüter in die Region gebracht. UNICEF rechnet allein in Niger mit über 330.000 schwer mangelernährten Kindern. Im Tschad seien 127.000 Kinder bedroht, in Mali 175.000 und im Norden Nigerias über 200.000. Ebenfalls betroffen seien Burkina Faso, Kamerun, Mauretanien und Senegal.

Die Kinder in der Sahelzone seien von einer tödliche Spirale aus Missernten, Dürre, hohen Nahrungsmittelpreisen, politischer Instabilität und extremer Armut bedroht, erklärte UNICEF. "Selbst wenn Nahrungsmittel auf den Märkten verfügbar sind, können sich arme Familien diese oft nicht mehr leisten. Schon zu normalen Zeiten leiden zehn bis 15 Prozent der Kinder an akuter Mangelernährung. Jährlich sterben in der Sahelregion rund 1,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Ein Drittel aller Todesfälle hängt mit chronischer oder akuter Mangelernährung zusammen."

Zusätzlich zur Behandlung akut bedrohter Kinder sorgt UNICEF dafür, dass Zeichen von Mangelernährung frühzeitig erkannt und die Kinder mit Zusatznahrung versorgt werden, bevor sich ihr Zustand weiter verschlechtert. Familien werden über gesunde Ernährung, Hygiene und das Stillen beraten. Außerdem verbessert UNICEF die Trinkwasser- und Hygienesituation und führt Impfkampagnen durch. UNICEF ruft zu Spenden für die Kinder in der Sahelzone auf.

www.unicef.de

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