Berlin. - Anlässlich der Aktionärsversammlung der Daimler AG protestieren Umweltschützer am Mittwoch gegen die Beteiligung Daimlers am Bau des umstrittenen Belo Monte-Staudamms in Brasilien. "Der Belo Monte-Damm zerstört die Lunge der Erde und verletzt die Rechte der Ureinwohner – und Daimler schlägt Profit daraus", erklärte Anna Bugey, Kampagnenleiterin der Initiative "GegenStrömung".

Am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonasbecken gelegen, soll das Belo Monte-Projekt einer der größten Staudämme der Erde werden. Obwohl Wasserkraft als "grüne" Energie gelte, sei sie dies nicht, geben die Aktivisten von GegenStrömung zu bedenken: "Staudämme in den Tropen setzen klimaschädliche Treibhausgase in großem Ausmaß frei, teilweise sogar mehr als vergleichbare Kohlekraftwerke". Durch den Belo Monte-Staudamm sollen 400 Quardratkilometer Regenwald überflutet werden. Mehr als 20.000 Menschen sind von Zwangsumsiedlung bedroht, tausende Fischer vom Verlust ihrer Existenzgrundlage. Dennoch habe die Daimler AG Lastwagen für den Bau des Projekts geliefert, kritisieren die Umweltschützer.

Der Belo Monte-Staudamm ist seit Jahren höchst umstritten. Filmstars wie James Cameron unterstützen den Protest der Ureinwohner vor Ort. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) stellte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht fest, dass die brasilianische Regierung bei dem Projekt Menschenrechte verletze. Aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen streiken seit dem 29. März rund 5.000 Bauarbeiter.

"Die Daimler AG präsentiert sich selbst als Vorreiter in Sachen Unternehmensverantwortung, doch in der Praxis bleibt dies offenbar ein Lippenbekenntnis", sagte Heike Drillisch, Koordinatorin von GegenStrömung.

Die Aktivisten verweisen auf Daimlers Nachhaltigkeitsberichte, in denen der Konzern angebe, sich für die Wahrung der Menschenrechte einzusetzen. Sie fordern vom Daimler-Vorstand Aufklärung darüber, welche Konsequenzen er aus den Berichten über Menschenrechtsverletzungen beim Belo Monte-Projekt ziehen wird.

www.plattformbelomonte.blogspot.de
www.gegenstroemung.org

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