wv_kinder_100Friedrichsdorf. - In den ersten tausend Tagen nach der Geburt wird das wichtigste Lebenskapital eines Kindes gebildet. Eine ausreichende und vollwertige Ernährung ist einer der wichtigsten Bausteine darin. Das Leben von rund einer Million Kindern pro Jahr könnte gerettet werden, wenn 13 Direktmaßnahmen zur Sicherung ihrer Ernährung ausreichend finanziert würden. Darauf macht der Bericht "Der beste Start ins Leben: die ersten 1000 Tage entscheiden" aufmerksam, den World Vision zum Weltgesundheitstag am 7. April veröffentlicht hat.

In dem Bericht zeigt World Vision einfache aber effektive Lösungswege auf, wie auf lokaler Ebene die Ernährungssituation von Müttern und Kindern nachhaltig verbessert werden kann. Dazu zählt beispielsweise die Ausgabe von Eisen und Folsäure an Schwangere, die Ernährungsberatung und die Förderung von Nutzgärten. Der Bericht macht aber auch deutlich, dass ohne den nötigen politischen Willen und ohne eine ausreichende Finanzierung auch künftig Millionen Kinder an den Folgen unzureichender Ernährung sterben werden oder körperlich und geistig unterentwickelt bleiben und häufiger krank sind.

In den Entwicklungsländern sterben täglich 7.500 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Mangelernährung, die unter anderem ihr Immunsystem schwächt und ihr Wachstum hemmt. Das sind fast 2,8 Millionen Kindertodesfälle pro Jahr, die letztendlich auf eine unzureichende Ernährung zurückzuführen sind. Trauriger Rekordhalter ist World Vision zufolge Indien, wo 42 Prozent der weltweit unterernährten Kleinkinder leben.

Nach Berechnungen der Weltbank müssten jährlich rund 11,8 Milliarden US-Dollar aufgebracht werden, damit die am meisten betroffenen Kinder eine ausreichende und gesunde Ernährung erhalten. Damit könnten rund eine Million Kleinkinder gerettet und Wachstumsverzögerungen bei mehr als 150 Millionen Kindern verhindert werden. Angesichts der wirtschaftlichen Kosten, die hierzulande und in anderen Industrieländern aufgrund der Millionen Tonnen unnötig weggeworfener Lebensmittel entstehen, sei dies eine geringe Summe, meint der Gesundheitsexperte Marwin Meier von World Vision.

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Foto: Flüchtlingskinder in der Demokratischen Republik Kongo © IRIN

"Christen machen sich während der Ostertage Gedanken darüber wie unnötiges Leiden verhindert werden kann. Dies ist auch das Anliegen des Weltgesundheitstags, der in diesem Jahr mit Ostern zusammenfällt. Die Langzeitfolgen unzureichender und nährstoffarmer Ernährung erzeugen viel unnötiges Leid bei Kindern und ihren Familien, und sie vergrößern die Kosten für Krankheits- und Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern", so Meier. "Früh zu handeln zahlt sich dagegen schnell aus und bringt eine nachhaltige Dividende für alle."

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