rioplus20_150Rio de Janeiro. - Wie kann die steigende Nachfrage nach Energie, Gütern und Dienstleistungen in Entwicklungsländern befriedigt werden, ohne die ökologische Tragfähigkeit der Erde zu sprengen? Welche politischen Weichenstellungen sind in armen Ländern erforderlich, um Klimaschutz und Armutsbekämpfung miteinander und nicht gegeneinander zu verwirklichen? Wege zur Lösung dieser Fragen untersucht eine neue Studie zu "Low Carbon Development Strategies and Actions - Challenges and Opportunities for Developing Countries", die zwei Tage vor dem "Rio+20" Gipfel am Montag in Rio de Janeiro vorgestellt wird.

Die Studie wird auf einer Veranstaltung von "Brot für die Welt", dem weltweiten kirchlichen Verband ACT Alliance und Germanwatch vorgestellt. Am Beispiel der Länder Mexiko, Südafrika und Bangladesch untersucht die Studie politische Strategien und Maßnahmen von Entwicklungsländern, um durch den Einsatz erneuerbarer Energien und effizienter Technologien eine ressourcenschonende Entwicklung auf den Weg zu bringen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung geeigneter politischer Rahmenbedingungen für eine kohlenstoffarme Entwicklung noch ganz am Anfang steht und noch kaum belastbare Erfahrungen vorliegen.

"Wir brauchen Vorbilder auch in Entwicklungsländern, die zeigen, wie man den Lebensstandard aller heben kann, ohne die Klimaziele zu gefährden", sagt Thomas Hirsch, Entwicklungspolitischer Beauftragter von "Brot für die Welt" und klimapolitischer Berater der ACT Alliance. Und Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch ergänzt: "Armut bekämpfen durch den Zugang zu erneuerbaren Energien und effizienten Technologien - das ist der Kern einer grünen und fairen Wirtschaft. Es geht um solche Strategien in den einzelnen Regionen und darum, diese international zu unterstützen."

"Brot für die Welt" ist Gründungsmitglied der ACT Alliance. Mit weltweit 160 Mitgliedern und einem jährlichen Finanzvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro ist Action by Churches Together (ACT) oder "Kirchen helfen gemeinsam" einer der weltweit größten Verbände der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe. Er bündelt das Engagement der protestantischen und orthodoxen Kirchen. Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch engagiert sich seit über 20 Jahren für globale Gerechtigkeit und den Erhalt der Lebensgrundlagen.

Die Studie "Facing the Future. Low Carbon Development Strategies and Actions - Challenges and Opportunities for Developing Countries" kann unter http://bfdw.de/rio20act heruntergeladen werden.

www.germanwatch.org