tunesien_100Hammamet. - Im Rahmen ihrer fünftägigen Tunesienreise hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp, am Dienstag den Startschuss für ein nachhaltiges Tourismusprojekt im tunesischen Hammamet gegeben. Ziel des Projekts ist es, die nach den politischen Unruhen in Nordafrika geschwächte Tourismusbranche zu stärken. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Förderung von Frauen.

"Der Tourismus birgt für Tunesien ein enormes Potenzial für die Entwicklung seiner Wirtschaft. Und er bietet auch und gerade für Frauen zahlreiche Chancen - vor allem ihnen wollen wir Türen öffnen", sagte Kopp. "Unsere Kooperation mit der TUI soll ihnen zu einer guten Ausbildung im Hotelwesen verhelfen und so ihre Verdienstmöglichkeiten verbessern. Davon werden ganze Familien profitieren. Gleichzeitig braucht die Tourismusbranche in Tunesien dringend qualifizierte Fachkräfte – auch um wegzukommen vom reinen Massentourismus hin zu nachhaltigeren Konzepten und hochwertigeren Angeboten. Tunesien bietet einen großen Reichtum an Kultur und landschaftlicher Schönheit, diesen Schatz können die Tunesier heben – und genau dabei möchten wir sie unterstützen, zu Gunsten der Entwicklung dieses Landes im Aufbruch."

Das Förderprojekt wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des BMZ gemeinsam mit dem TUI-Konzern umgesetzt und besteht aus drei Elementen: Der Weiterbildung des Managements größerer Hotels zu den Themen soziale Verantwortung und Chancengleichheit, der verbesserten Aus- und Fortbildung vor allem weiblicher Hotelangestellter, um sie für höherwertige Tätigkeiten zu qualifizieren sowie der Förderung des tunesischen Kunsthandwerks und dessen Einbindung in das touristische Programm der TUI, um so das Einkommen der Herstellerinnen zu erhöhen.

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftssektor für Tunesien. Er beschäftigt nach BMZ-Angaben etwa 400.000 Menschen und trägt ca. 7 Prozent zum BIP bei (2010). Nach Ägypten, Südafrika und Marokko ist Tunesien das viertwichtigste Zielland europäischer Touristen in Afrika. 2008 erreichte die Zahl der Touristen etwa 7 Millionen – in Folge der politischen Unruhen in der Region brachen die Urlauberzahlen allerdings kräftig ein und erholen sich erst allmählich wieder. Jährlich schließen zwischen 600 und 800 Personen ihre Ausbildung im Hotelwesen ab. Die Nachfrage des Arbeitsmarktes ist höher ist als die Zahl der Absolventen. Der Anteil junger Frauen unter Schülern bzw. Studenten für Hotelfächer ist niedrig und beträgt, mit leichter Wachstumstendenz, zwischen 15 und 30%.   

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