bmz_100Tunis. - Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp, hat am Freitag ihre fünftägige Reise nach Tunesien beendet. In Tunesien nahm der Arabische Frühling seinen Anfang. Wichtigstes Anliegen der Reise war es daher, sich ein umfassendes Bild von der Lage im Land auf seinem Weg in Richtung Demokratisierung zu machen. Kopp zeigte sich beeindruckt von der Aufbruchstimmung in dem nordafrikanischen Land.

"Die Menschen setzen sich couragiert für mehr Demokratie, für ihre Meinungsfreiheit und eine größere Beteiligung der Zivilgesellschaft ein", sagte Kopp. "Tunesien ist ein junges Land mit enormem Potenzial – und der Chance, Vorbild für eine ganze Region zu werden. Auch deswegen verdient Tunesien unsere politische Unterstützung – und den Menschen gilt unser Respekt vor ihrem Mut."

Es sei jetzt aber entscheidend, dass diejenigen, die den politischen Wandel erfolgreich eingefordert haben, auch die Früchte für ihren Einsatz ernten, mahnte Kopp. Noch an diesem Wochenende solle ein erster Entwurf der neuen Verfassung vorliegen und bis Ende Oktober endgültig Form annehmen.

"Wir nehmen die Regierungsvertreter beim Wort und erwarten, dass die neue Verfassung die Menschenrechte, die Gleichberechtigung der Frau und gute Regierungsführung zu ihrer Grundlage macht", erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin. "Allein auf dieser Wertebasis werden auch private Unternehmen aus Deutschland sich für weitere Investitionen im Land entscheiden. Derzeit engagieren sich 260 deutsche Unternehmen in Tunesien und stellen 50.000 Arbeitsplätze. Auch deswegen werden wir den weiteren politischen Entscheidungsprozess eng und erwartungsvoll begleiten."

Eine der größten Herausforderungen in Tunesien bleibe die enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit vor allem in ländlichen Regionen, sagte Kopp. Ihr wolle das BMZ mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen begegnen. Vor allem im Bereich eines nachhaltigen Tourismus liege ein großes Potenzial für zusätzlich Arbeitsplätze – besonders für Frauen.

Ein Problem ist Kopp zufolge die jetzt schon akute Wasserknappheit, die sich in den kommenden Jahren noch einmal verschärfen werde. Auch hier sei die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bereits jetzt aktiv, um einerseits das vorhandene Wasser effizient zu nutzen und andererseits neue alternative Möglichkeiten der Wassergewinnung zu erschließen, beispielsweise durch die Entsalzung von Meerwasser oder die Wiederaufbereitung von Brauchwasser.

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