attac_150Frankfurt. - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die DZ-Bank aufgefordert, sich an den österreichischen Volks- und Raiffeisenbanken ein Beispiel zu nehmen und aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen auszusteigen. "Wir erwarten, dass jetzt endlich auch die DZ-Bank Konsequenzen zieht. Die Zentralbank der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken muss sofort die Fonds mit Preiswetten auf Nahrungsmittel aus dem Angebot nehmen", sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis.

"Der alte Raiffeisen würde sich im Grab umdrehen, wenn er mitbekäme, wie die Volksbanken in die Geschäfte mit dem Hunger verwickelt sind", erklärte Sundermann. Die seit April teilstaatliche österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) hatte am Dienstag alle Fonds- und Veranlagungsprodukte vom Markt genommen, die auf Agrarrohstoffen basieren.

Wetten auf die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln verschärfen Preisschwankungen und treiben Preise in die Höhe, so Attac. Damit trügen sie direkt dazu bei, die Zahl der Hungernden in den ärmsten Ländern zu erhöhen. Auf Grund der breiten Kritik entwicklungspolitischer und globalisierungskritischer Organisationen und zahlreicher Studien zum Thema hatte die Dachverbandsbank der deutschen Sparkassen bereits im Frühjahr erklärt, diese Geschäfte einzustellen. Ende Juli folgte die Commerzbank und nahm die Nahrungsmittel aus ihrem Rohstofffonds heraus. Die Deutsche Bank habe zwar angekündigt, keine neuen Agrarrohstofffonds aufzulegen, gehöre aber weiter zu den weltweit führenden Anbietern dieser Fonds, die auf so genannten Futures und deren Indices basieren, berichtete Attac.

Seit 2008 kritisiert das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Spekulation mit Agrarrohstoffen. Im Rahmen der Bankwechselkampagne "Krötenwanderung jetzt – Bank wechseln, Politik verändern" ruft Attac dazu auf, Banken den Rücken zu kehren, die sich an den Geschäften mit dem Hunger beteiligen.

www.attac.de

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