knhDuisburg. - Ein Jahr nach dem Aufruf zur Humanitären Hilfe für die Dürreopfer am Horn von Afrika hat die Kindernothilfe Bilanz gezogen. 200.000 Menschen, die von Hunger und Tod bedroht waren, habe man unterstützen können, darunter 140.000 Kinder, berichtete das Spendenhilfswerk am Freitag in Duisburg. Dafür habe die Kindernothilfe Spendengelder in Höhe von 9,2 Millionen Euro eingesetzt.

"Neben der Vergabe von Wasser und Nahrung an Betroffene hat unser Einsatz heute einen nachhaltigen Charakter", sagt Christoph Dehn, Programmvorstand der Kindernothilfe. "Im Vergleich zur Hungersnot in Äthiopien von 1984 ist unsere Hilfe bei humanitären Katastrophen viel komplexer geworden."

Um die Ernährungssicherheit zu verbessern, wurden in Somalia, Äthiopien und Kenia langfristige Projekte gestartet: Die Kindernothilfe hat gemeinsam mit ihren lokalen Partnerorganisationen Saatgut und Viehfutter bereitgestellt und Workshops für alternative Landwirtschaft durchgeführt. Neue Wasserauffangbecken ermöglichen es den Menschen, die nächste Regenzeit besser zu nutzen. Sogenannte "Lebensmittel-Banken" helfen, das Getreide auch langfristig zu lagern und so die Versorgung zu sichern. "Unser langfristiges Engagement soll die Menschen vor weiteren Hungersnöten schützen, zum Beispiel durch die Gründung von Selbsthilfegruppen", so Dehn.

Mit dem Selbsthilfegruppen-Ansatz macht die Kindernothilfe seit inzwischen zehn Jahren gute Erfahrungen. Dieses Konzept sieht vor, dass sich jeweils 15 bis 20 notleidende Frauen zusammenschließen und sich gegenseitig unterstützen. Die Selbsthilfegruppen erhalten eine neue Existenzgrundlage durch Bildungs- und Schulungsmaßnahmen. So können sie ihre Perspektiv- und Mittellosigkeit überwinden, indem sie kleinste Beträgen sparen und sich gegenseitig Darlehen zur Verfügung stellen.

Vom Einsatz der Frauen und von der Solidarität der Gemeinschaft profitieren vor allem die Kinder: Sie erleben, wie ihre Mütter an Selbstbewusstsein gewinnen, Probleme selbst in die Hand nehmen und ein eigenes Einkommen erwirtschaften. Durch die bessere finanzielle Situation erhalten sie medizinische Versorgung, eine bessere Ernährung und können häufig sogar die Schule besuchen. "Viele Frauen sind inzwischen so stark, dass sie und ihre Familien die letzte Dürre überstehen konnten und auch jetzt gewappnet sind", erklärt Christoph Dehn.

Die Not am Horn von Afrika ist trotzdem noch immer groß. Deshalb sind die Partner der Kindernothilfe hier auch weiterhin aktiv. "Wir sind davon überzeugt, dass die Kombination von Soforthilfe und langfristigen Projekten für die Menschen vor Ort den bestmöglichen Effekt hat", sagt Kindernothilfe-Vorstand Christoph Dehn.

www.kindernothilfe.de

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