uni_heidelberg_80Heidelberg. - Mit dem international hochkarätig besetzten Symposium "Global Health in the 21st Century" feiert das Institut für Public Health gemeinsam mit der Sektion Klinische Tropenmedizin am Department für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg mit Partnern aus vielen Ländern der Welt ein großes Jubiläum: Vor 50 Jahren wurde das Institut, das damals noch unter dem Namen "Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen" beide Fachrichtungen vereinte, als "Gesundheitssparte" des Südasieninstituts der Universität Heidelberg gegründet. 1995 fand der Wechsel der Abteilung an das Universitätsklinikum statt.

Das Symposium am 13. und 14. September gibt Rückblicke in die bewegte und produktive Geschichte des Heidelberger Instituts und Einblicke in aktuelle und zukünftige Herausforderungen globaler Gesundheitsforschung, bei denen die Heidelberger Experten unter Leitung von Professor Dr. Rainer Sauerborn, Leiter des Instituts für Public Health (IPH), und Professor Dr. Thomas Junghanss, Leiter der Sektion Klinische Tropenmedizin, international beachtete Erfolge erzielen.

So zeigte eine große Studie unter Heidelberger Federführung, dass mit speziellen Malarianetzen die Bevölkerung in Entwicklungsländern sicher und kostengünstig vor der schweren Infektionskrankheit geschützt werden kann. Aktuell untersuchen die Forscher, wie sich ein öffentliches Gesundheitswesen in afrikanischen Staaten aufbauen lässt. Auch die Gesundheitsversorgung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in Deutschland, wie Migranten aus den ehemaligen Sowjetstaaten, ist Teil aktueller Studien unter Leitung von Professor Dr. Heiko Becher.

"Gesundheitssystemforschung, Qualitätsforschung und Forschung zur Finanzierung von Basisgesundheitsdiensten in Ländern mit geringem Einkommen sind neben epidemiologischer Forschung zu nichtübertragbaren und Infektionskrankheiten Schwerpunkt des Institut", fasst Professor Sauerborn das Tätigkeitsfeld zusammen. Medizinstudenten werden im den Fächern Public Health, Epidemiologie, Gesundheitsökonomie und seit Neuestem auch in "Globaler Gesundheit" unterwiesen.

"Die Verzahnung von Patientenversorgung und Forschung in der Tropenmedizin lässt sich am Beispiel des weltweit stark zunehmenden Dengue-Fiebers darstellen", erklärt Professor Junghanss. So werden Patienten, die sich z.B. im Urlaub durch einen Moskitostich mit dieser Virus-Infektion angesteckt haben, fachkundig von der Tropenmedizinischen Ambulanz in Heidelberg betreut. Privatdozentin Annelies Wilder-Smith vom IPH und Dr. Thomas Jänisch (Sektion Klinische Tropenmedizin) jeweils ein internationales Forschungskonsortium zu Dengue-Fieber Beide Dengue Projekte werden von der EU finanziert. Die Tropenmediziner haben außerdem z.B. die weltweit umfangreichste Online-Gifttier-Datenbank erstellt.

Als Ehrengäste des Symposiums werden der Gesundheitsminister und die Botschafterin von Burkina Faso sowie der Botschafter von Bangladesh erwartet. Mit dem westafrikanischen Land Burkina Faso pflegen die Heidelberger Forscher und Ärzte seit mehr als 20 Jahren enge Kontakte in Wissenschaft, Gesundheitsversorgung und Lehre. Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium hat das Forschungszentrum Nouna als Teil des Sonderforschungsbereichs "Kontrolle Tropischer Infektionskrankheiten" großzügig in seinem Aufbau seit zwölf Jahren unterstützt. Insgesamt bestehen Partnerschaften mit 30 Standorten weltweit.

Am 13. und 14. September findet das Symposium im Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 410, statt. Am Samstag, 15. September, schließt das Symposium mit Festvorträgen und der feierlichen Graduierungszeremonie in der Alten Aula der Universität ab. 14 Masterabsolventen, 8 Doktoranden und 1 Habilitand aus dem Institut, die ihre Arbeiten im letzten Jahr vollendet haben, erhalten aus der Hand des Prodekans ihre Urkunden.

www.global-health-heidelberg.de

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