whh_150Bonn. - Die Welthungerhilfe hat Überlegungen innerhalb der EU begrüßt, die politischen Zielsetzungen zum Ausbau der Nutzung von Biokraftstoff zu korrigieren. Die Welthungerhilfe hatte schon lange gefordert, die Produktion von Biokraftstoffen langfristig zu beschränken sowie die Subventionen abzuschaffen.

In einem Entwurf, der nach Angaben der Welthungerhilfe derzeit innerhalb der verschiedenen Abteilungen der EU diskutiert wird, soll die Verwendung von Biokraftstoffen aus landwirtschaftlicher Produktion auf maximal fünf Prozent ab 2020 festgeschrieben werden. Bisher war ein Anteil an erneuerbaren Energien im Verkehrssektor von 10 Prozent angestrebt worden. Außerdem sollen die Subventionen für die Produktion von Biokraftstoffen ebenfalls ab 2020 eingestellt werden.

"Es ist ein richtiges Zeichen, dass die EU ihre Politik zu Biokraftstoffen angesichts der gravierenden Folgen für die Welternährung und dem fraglichen Nutzen für den Klimaschutz radikal überdenkt", betonte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. "Wir möchten die Bundesregierung ermutigen, diesen Wandel in der Energiepolitik auf der EU Ebene zu unterstützen und zu stärken. Die gesamte Energieproduktion aus nachwachsenden Rohstoffen muss noch einmal auf den Prüfstand. Das Menschenrecht auf Nahrung darf nicht durch eine einseitige Energiepolitik der Industrie- und Schwellenländer beeinträchtigt werden."

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand, von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristig angelegten Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden rund 6.800 Projekte in 70 Ländern mit 2,39 Milliarden Euro gefördert.

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