g8_campdavid_100New York. - Die deutsche Bundesregierung unterstützt die G8-Initiative "Neue Allianz für Ernährungssicherung". Das hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp, in New York beim ersten Treffen des neuen Leadership Council der G8-Allianz bekräftigt. Die Initiative war im Mai beim G8-Gipfel in Camp David aus der Taufe gehoben worden.

"Die 'Neue Allianz für Ernährungssicherung' der G8 bringt afrikanische Regierungen, Privatunternehmen und die G8 an einen Tisch", erklärte Kopp. "Damit stimme ich ausdrücklich überein. Wir müssen alle Kräfte mobilisieren und verantwortungsvolle Privatinvestitionen steigern, um die Zukunftsaufgabe der Ernährungssicherung zu lösen."

Bei dem hochrangigen Treffen mit afrikanischen Regierungschefs, Privatunternehmern, G8 und Zivilgesellschaft, das am Rande der Eröffnung der UN-Generalversammlung in New York stattfand, wurden die nächsten Schritte zur Umsetzung des gemeinsamen Ziels, in zehn Jahren 50 Millionen Menschen in Afrika aus der Armut zu befreien, konkretisiert. Die aktuellen Diskussionen um ansteigende Nahrungsmittelpreise, die insbesondere importabhängige Länder in Afrika treffen, unterstreichen aus der Sicht des BMZ die Relevanz der G8-Initiative.

"Deutschland nimmt seine internationale Verantwortung für Ernährungssicherung konsequent wahr", betonte Kopp. "Den politischen Schwerpunkt hat Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel direkt bei Amtsantritt verankert und das BMZ verfolgt eine klare Agenda gegen den weltweiten Hunger. Die Welt muss auch zukünftig eine noch stärker wachsende Weltbevölkerung ernähren und dafür gilt es gemeinsam gezielt wirksame Initiativen zu fördern."

Die G8 hatten beim diesjährigen Gipfel in Camp David im Mai die Neue Allianz für Ernährungssicherung beschlossen. Das Maßnahmenpaket soll afrikanische Staaten dabei unterstützen, sichere und stabile Rahmenbedingungen für private Investitionen zu schaffen, um das Potenzial Afrikas für breitenwirksames Wachstum besser zu nutzen.

Die neue G8-Initiative, so das BMZ, baue auf den bisherigen Anstrengungen der G8 auf. 2009 hatten sich die G8 in L'Aquila verpflichtet, insgesamt 22 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2010 bis 2012 für Ernährungssicherung und Landwirtschaft aufzubringen. Deutschland erfülle seine Zusagen, im Zeitraum von 2010 bis 2012 insgesamt 2,1 Milliarden Euro für ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung einzusetzen. Allein 2011 habe das BMZ über 800 Millionen Euro für diese Zwecke zur Verfügung gestellt.

Deutschland ist mit rund 10,45 Milliarden Euro im Jahr 2011 der zweitgrößte bilaterale Geber für Entwicklungszusammenarbeit nach den USA, wie das Ranking der OECD von April 2012 zeigt. Deutschland habe zudem – entgegen dem internationalen Trend – seine Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit auch in diesem Jahr weiter erhöht, erklärte das BMZ.

"In der Neuen Allianz für Ernährungssicherheit der G8 tummelt sich das gesamte Agrobusiness mit transnationalen Giganten wie Cargill, DuPont, Monsanto und Unilever", kritisierte dagegen Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung der Grünen. "Es ist schlichtweg naiv zu glauben, dass noch mehr private Großinvestitionen der hungernden und chronisch unterernährten Bevölkerung in den Ländern Afrikas zugutekommen. Die Agroindustrie sucht in Afrika neue Absatzmärkte für patentiertes Saatgut, Pestizide und Kunstdünger oder will den Nachschub für ihre Supermarktketten sichern. Die Staaten der G8 stehlen sich mit der bejubelten Neuen Allianz aus der Verantwortung. Es ist erschreckend, dass die Bundesregierung damit auch noch prahlt."

www.bmz.de
www.state.gov/e/eb/ecosum/2012g8/

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