mukwege_denis_100Würzburg. - Dr. Denis Mukwege, langjähriger Partner des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm) ist in Bukavu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, von bewaffneten Männern angegriffen worden. Er und seine Familie blieben laut Angaben der Difäm-Partnerorganisation vor Ort, Eglise du Christ au Congo (ECC), unverletzt und befinden sich in Sicherheit. Ein Nachtwächter, der versuchte die Familie zu schützen, wurde durch einen Schuss tödlich verletzt.

Der Gynäkologe Dr. Mukwege gründete und leitet das Panzi Hospital, in dem Opfer sexueller Gewalt behandelt werden. Die bewaffneten Männer waren, wie das Difäm jetzt berichtete, nach übereinstimmenden Angaben am Abend des 25. Oktober in das Haus des Arztes eingedrungen und hatten dessen Töchter sowie deren Besuch mit Waffengewalt gezwungen, sich auf den Boden zu setzen und auf die Ankunft von Dr. Mukwege zu warten. Als dieser später nach Hause kam, zwangen sie ihn, aus dem Auto zu steigen.

Dem anschließenden Feuergefecht konnte Dr. Mukwege mit Glück entkommen. Er und seine Familie wurden von der United Nations Organization Stabilization Mission in the DR Congo, MONUSCO, in Sicherheit gebracht. Die Identität der Angreifer, die in Dr. Mukweges Wagen geflohen sind, sowie ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort sind nicht bekannt.

Die DR Kongo wird seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten erschüttert. Insbesondere im Osten des Landes kämpfen Milizen vor allem um die Kontrolle von Rohstoffen. Immer wieder fliehen tausende Menschen vor der extremen Gewalt, viele Frauen leiden unter den zahllosen Vergewaltigungen. Rund 3.000 misshandelte Frauen werden jährlich im Panzi-Krankenhaus medizinisch behandelt und psychosozial betreut.

"Dr. Mukwege setzt sich unermüdlich für die Frauen und ihre Rechte in der DR Kongo ein. Wir sind fassungslos über diesen Vorfall und sind in Gedanken bei ihm und seiner Familie", sagte Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider. "Für unsere Partner am Panzi-Krankenhaus ist das ein sehr schwerer Schock und sie brauchen in besonderer Weise unsere Unterstützung und unsere Gebete."

Das Difäm begleitet und unterstützt seit über zehn Jahren die medizinische Arbeit des Panzi-Krankenhauses durch Projekthilfen, Weiterbildungen und Beratung vor Ort. Dabei arbeitet es eng mit der ECC, der Dachorganisation der protestantischen Kirchen im Kongo in der Region Süd-Kivu und Träger des Panzi-Krankenhauses, zusammen.

Für seinen Einsatz für Opfer von sexueller Gewalt erhielt Denis Mukwege einige internationale Preise, unter anderem den Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen, die Auszeichnung als Afrikaner des Jahres, den Olof Palme Preis, den Clinton Global Citizen Preis sowie den Deutschen Medienpreis 2011. Zudem wurde er bereits einige Male für den Friedensnobelpreis nominiert. Erst im September dieses Jahres sprach der 57-jährige Mediziner vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen und prangerte dabei die Massenvergewaltigungen im Kongo und die Straflosigkeit der Täter an.

Foto: Dr. Denis Mukwege © Difäm


www.difaem.de

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