ksi2013Doha. - Auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in Doha (Katar) haben Germanwatch und das Climate Action Network (CAN) Europe am Montag den achten Klimaschutz-Index veröffentlicht. Platz 1 bis 3 bleiben wie im letzten Jahr leer, weil kein Land genügend Klimaschutz leistete, um es auf die ersten drei Plätze zu schaffen. Auf vorderen Rängen landeten Dänemark, Schweden,  Portugal und die Schweiz. Deutschland (Rang 8) wurde etwas schlechter eingestuft als in den Vorjahren.

Der Klimaschutz-Index zeigt die Klimaschutz-Leistungen der 58 Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß. Erstmals, so Germanwatch, wurden auch Emissionsdaten einbezogen, die durch die Rodung von Wäldern entstehen. Dadurch seien gerade Länder wie Brasilien und Indonesien abgerutscht.

"Dänemark, Schweden und Portugal stehen zwar auf den vorderen Plätzen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Dänemark und Schweden erhielten beide eine bessere Politikbewertung und haben vergleichsweise geringe Emissionswerte. Portugal erreichte seinen Platz in erster Linie aufgrund der Wirtschaftskrise und dadurch gesunkener Emissionen", sagt Jan Burck, Teamleiter Deutsche und Europäische Klimapolitik bei Germanwatch. "Der bessere Emissionstrend im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise ist nur ein kurzfristiger Faktor. Darauf darf sich keines der Länder ausruhen. Gleichzeitig liegt mit Polen genau das europäische Land auf den hinteren Plätzen, das den nächsten UN-Klimagipfel ausrichten will", so Burck.

Wendel Trio, Direktor von CAN-Europe, erklärte: "So lange die Europäische Union blockiert ist und sich nicht darauf einigen kann, die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren, werden sich die Länder der Europäischen Union nicht mehr lange auf den vorderen Plätzen halten können. Die bisher geltenden Kyoto-Ziele von minus 20 Prozent für 2020 hat die EU bereits fast erreicht. Ein erhöhtes Klimaziel der Europäer könnte auch den Verhandlungen in Doha einen neuen Schwung geben."

Deutschland schneidet in diesem Jahr ein wenig schlechter ab als in den Vorjahren. "Vor allem die Blockade bei der EU-Effizienzrichtlinie und die Enthaltung bei der Reform des Emissionshandels wurde von den deutschen Klimaexperten negativ bewertet. Einige Experten befürchten, dass auch der Ausbau erneuerbarer Energien ins Stocken geraten könnte. Hier muss gerade die schwarz-gelbe Koalition endlich entschlossener handeln", erklärte Jan Burck. "Besonders im Bereich der Energieeffizienz hat Deutschland noch viel Potential für schnellere Fortschritte."

Der Gastgeber des diesjährigen UN-Klimagipfels wurde im Klimaschutz-Index nicht bewertet. "Katars Emissionen sind sogar schlechter als die des letztplatzierten Saudi-Arabien. Eine Bewertung von Katar hätte das gesamte Ranking verändert. Wir hoffen aber, dass Katar den Klimagipfel noch dazu nutzen wird, um eigene Klimaschutz-Aktivitäten sowie finanzielle Unterstützung für Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern anzukündigen", sagte Wendel Trio.

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Grafik: © Germanwatch

www.germanwatch.org/de/ksi

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