annan_kofi_2012_100Berlin. - Die Produktion von Nahrungsmitteln kann nicht schnell und kräftig genug gesteigert werden, ohne die Masse der Kleinbauern in den Entwicklungsländern zu mobilisieren. Darauf hat der ehemalige UN-Generalsekretär und Vorsitzende der Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA), Kofi Annan, am Dienstag in Berlin hingewiesen. Annan sprach auf dem Forum "Ernährung sichern. Zukunft ernten!" im Berliner Café Moskau.



Annan verwies darauf, in einem Zeitalter des Überflusses habe noch immer "einer von acht Erdbewohnern nicht genug zu essen. Eine weitere Milliarde leidet zwar keinen Hunger, verfügt aber nicht über ein vollwertiges Nahrungsangebot." Die Folgen des Klimawandels bedrohten die Nahrungsversorgung und Ernährungssicherheit zusätzlich: "Große Areale einst fruchtbaren Bodens sind zu Ödland verkommen", sagte Annan. "Die Ernteerträge gehen aufgrund steigender Temperaturen und veränderter Niederschlagsverhältnisse zurück."

Annan sprach sich für den Übergang zu einer klimaschonenden und klimabeständigen Agrarwirtschaft aus: "Es gilt, neue Kulturen und Verfahren zu entwickeln, damit die Bodenproduktivität und die Intensität der Bewirtschaftung gesteigert werden können, ohne die Umwelt oder die Artenvielfalt zu beeinträchtigen, von der unsere Ernährungssicherheit abhängt."

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) verwies auf einen Paradigmenwechsel im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): "Wir dürfen Hunger nicht wie ein Schicksal hinnehmen. Wir können und müssen den millionenfachen Hunger besiegen. Seit meinem Amtsantritt habe ich die Förderung von ländlicher Entwicklung und Landwirtschaft als Schlüssel zur Ernährungssicherung wieder in den Mittelpunkt der deutschen Entwicklungspolitik gerückt. Das BMZ investiert jährlich mehr als 700 Millionen Euro in diesen Bereich. Und wir werden dieses hohe Finanzvolumen auch zukünftig beibehalten.

Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erklärte in ihrem Grußwort, in vielen Entwicklungsländern sei das landwirtschaftliche Potenzial enorm, werde aber nicht ausreichend genutzt. "Hier setzt die Bundesregierung an: Wir konzentrieren unsere Kräfte in der Entwicklungszusammenarbeit auf den Ausbau und die Unterstützung der Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Ziel der Anstrengungen sind Ertragssteigerungen und mehr Wertschöpfung auf dem Land, zum Beispiel durch Bildung und Ausbildung vor Ort."

www.bmz.de


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