cbgDüsseldorf. - Das Gen-ethische Netzwerk und die Coordination gegen BAYER-Gefahren haben in einem Offenen Brief an EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg und die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gefordert, den Antrag auf Importzulassung für genmanipulierten Reis der Sorte LL62 abzulehnen. Zur Hauptversammlung der BAYER AG am 26. April haben die Verbände zudem einen Gegenantrag eingereicht, in dem ein Verzicht auf LL62 gefordert wird.

Bereits im Jahr 2003 hatte die Firma BAYER erstmals eine EU-Zulassung für LL62 beantragt. Der Anbau soll nach Angaben der NGOs in Südamerika und Asien erfolgen, Genehmigungen lägen dort aber noch nicht vor. LL62 sei tolerant gegen das von BAYER produzierte Herbizid Glufosinat. Glufosinat sei als reproduktionstoxisch klassifiziert und gehöre zur Gruppe der 22 gefährlichsten Pestizide, die in der EU keine erneute Zulassung erhalten dürften.

"Es ist aus unserer Sicht unverantwortlich, im Ausland eine Anbautechnik zu forcieren, die mit der Verwendung eines hochgiftigen und bei uns verbotenen Pestizids verknüpft ist", sagte Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk. "EU und Bundesregierung dürfen sich nicht zum Handlanger einer Politik der doppelten Standards machen lassen."

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren ergänzte: "Die Einführung von herbizidresistentem Saatgut ist ein Irrweg. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich resistente Wildkräuter, die mit immer mehr Pestiziden bekämpft werden müssen. Der Anbau von Gen-Reis ist mit hohen Risiken für die Landwirte und die Umwelt verbunden. Zehn Jahre nach Antragstellung muss mit diesem Verfahren endlich Schluss sein!"

Eine ebenfalls gegen Glufosinat tolerante Reis-Sorte, LL601, hatte nach Angaben der Coordination im Jahr 2006 zur bislang größten Gentech-Kontamination weltweit geführt. Die Langkornreis-Sorte sei damals weltweit in den Handel gelangt, obwohl hierfür keine Zulassung vorlag. Der Schaden für Handel und Landwirte habe über einer Milliarde US Dollar betragen. Erst nach langen juristischen Auseinandersetzungen habe die Firma BAYER dazu gezwungen werden können, Entschädigungen in Höhe von rund 750 Millionen Dollar zu leisten.

www.gen-ethisches-netzwerk.de
www.CBGnetwork.org


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