ZentralafrikaBangui. - Die Rebellen der Séléka, einer Allianz mehrerer Rebellengruppen in der Zentralafrikanischen Republik, haben die Haupstadt Bangui erobert und den Präsidentenpalast gestürmt. Präsident François Bozizé hatte sich Medienberichten zufolge zuvor in die Republik Kongo abgesetzt. Bei dem Vorstoß der Rebellen auf Bangui sollen südafrikanische Soldaten, die auf der Seite Bozizés kämpften, getötet worden sein.

Die Rebellen hatten im Januar in Gabun einen Friedensvertrag mit dem Regime Bozizés unterzeichnet. Ihre jetzigen Angriff auf Bangui begründeten sie mit der Verletzung dieses Vertrages durch die Regierung. Bozizé hatte 2003 den demokratisch gewählten Präsidenten Ange-Félix Patassé gestürzt. Danach gab es im Norden des Landes immer wieder Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen.

Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind eine Million Menschen in der Zentralafrikanischen Republik von gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen. Mehr als 212.000 Menschen mussten aus ihren Dörfern fliehen.

Nach Angaben der Armee Südafrikas sind bei den Kämpfen um Bangui auch Soldaten aus Südafrika getötet worden. Medienberichten zufolge soll es sich um sechs Südafrikaner handeln. Im Januar waren rund 200 südafrikanische Soldaten in Zentralafrika stationiert worden, um die Regierung Bozizé zu unterstützen. 

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den gewaltsamen Einmarsch der Rebellen in Bangui und forderte eine umgehende Rückkehr zur verfassungsgemäßen Ordnung. Ban sei sehr besorgt über Berichte über Plünderungen und die humanitäre Sitation in der Zentralafrikanischen Republik, sagte ein UN-Sprecher.

Ein Vertreter der Rebellen kündigte am Sonntag in Radio France Internationale (RFI) an, Regierungschef Nicolas Tiangaye, der einer Allparteienregierung vorsteht, solle im Amt bleiben. Im Zeitraum von drei Jahren sollten freie Wahlen stattfinden.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte am Montag in Berlin, die Bundesregierung verfolge die jüngsten Entwicklungen in der Zentralafrikanischen Republik und den Vorstoß der Rebellen auf die Hauptstadt Bangui mit großer Sorge. "Ich fordere alle Beteiligten zu größter Zurückhaltung und dazu auf, wieder den Dialog zu suchen", sagte Westewelle. "Die verfassungsmäßige Ordnung im Land muss wiederhergestellt werden. Der Schutz von Zivilbevölkerung und Ausländern muss oberste Priorität haben."

http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralafrikanische_Republik


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