bmzHavanna. - BMZ-Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP) hat am Freitag seinen Aufenthalt in der kubanischen Hauptstadt Havanna beendet und ist nach Costa Rica  weiter gereist. In Havanna hatte er zunächst einen Workshop eröffnet, in dem Deutschland das Portfolio seiner Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit vorgestellt hatte, und anschließend politische Gespräche im Außenhandels- und Außenministerium geführt.

"Auf beiden Seiten, der deutschen wie der kubanischen, besteht grundsätzlich die Bereitschaft und das Interesse, die vor zehn Jahren beendete Kooperation wieder aufleben zu lassen", sagte Beerfeltz. "Unsere Hand ist ausgestreckt, auch als Zeichen unserer Anerkennung dafür, dass Kuba sich in jüngster Zeit bewegt hat und wichtige Reformen angestoßen hat - nun muss die kubanische Seite aber entscheiden, ob sie diese Hand auch ergreift. Eine Zusammenarbeit ist möglich - beispielsweise im Rahmen regionaler Vorhaben in der Karibik - wenn auch zunächst nicht als bilaterale Kooperation. Unser Vorschlag ist eine schrittweise Annäherung, an deren Ende eine zwischenstaatlich vereinbarte Entwicklungszusammenarbeit stehen kann."

Zweite Station der Lateinamerika-Reise des Staatssekretärs ist Costa Rica, wo Beerfeltz Gespräche mit Außenminister Castillo und Vize-Umweltministerin Guzmán führt. Ferner wird er in den kommenden Tagen mit Vertretern der costaricanischen und deutschen Wirtschaft zusammentreffen und sich über Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Biodiversität informieren.

Beerfeltz erklärte: "Während anderswo in der Welt noch diskutiert und überlegt wird, wie man den Einstieg in eine Energiewende meistern kann, geht Costa Rica mit gutem Beispiel und einem ehrgeizigen Ziel voran: Im Jahr 2021 will Costa Rica als erstes Land der Welt klimaneutral sein. Wir unterstützen diese ambitionierten Klimaziele ausdrücklich - auch, weil Costa Rica damit zum Vorreiter für die Region werden kann. Gleichzeitig bieten sich hier gute Chancen für den deutschen Mittelstand: Mit ihrer gefragten Expertise gerade im Bereich der erneuerbaren Energien kann Costa Rica für deutsche Unternehmen zum Brückenkopf für den Einstieg in den lateinamerikanischen Markt werden und beide Seiten davon profitieren."

Ferner drückte Beerfeltz seine Hoffnung aus, dass die moderate Reformpolitik von Präsidentin Chinchilla dazu beitragen werde, die Entwicklungserfolge zu konsolidieren und weiter auszubauen: "Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Sicherheitslage im Land nicht verschlechtert und eine umfassende Reform der staatlichen Einnahmenpolitik auf den Weg gebracht wird, um die dafür nötigen zusätzlichen Mittel aufbringen zu können", betonte Beerfeltz.

Costa Rica gilt als das am weitesten entwickelte Land in einer Region, die insgesamt vor großen entwicklungspolitischen Herausforderungen steht. Staatssekretär Beerfeltz wertete seinen Besuch als Zeichen für die traditionell vertrauensvolle Kooperation. Er bekräftigte den Willen der Bundesregierung, weiterhin ein verlässlicher Partner Costa Ricas im gegenseitigen Interesse zu sein und die Zusammenarbeit mit Costa Rica im regionalen Kontext fortzusetzen.

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