syrische Flüchtlingskinder in Jordanien. Foto: IRINBerlin. - Die Diakonie Katastrophenhilfe und CARE sorgen sich um mehr als sechs Millionen Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarländern. Ein Militärschlag westlicher Staaten gegen das syrische Regime könnte die Lage der Flüchtlinge weiter verschlechtern, fürchtet das evangelische Hilfswerk. CARE ist sehr beunruhigt darüber, dass eine weitere Eskalation der Gewalt schwerwiegende Konsequenzen für die humanitäre Situation haben könnte.

"Ein militärisches Eingreifen des Westens könnte Racheakte in den angrenzenden Staaten zur Folge haben und genau die Regionen destabilisieren, in denen wir viele Flüchtlinge versorgen", sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. "Zahlreiche Familien haben Angst, dass sie ein zweites Mal fliehen müssen. Auch die Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen, sind besorgt, dass der Krieg sie bald erreicht. Wir brauchen eine politische Lösung des Konfliktes und keine weitere Eskalation."

Nach Informationen der Projektpartner der Diakonie Katastrophenhilfe fliehen immer mehr Menschen aus Syrien. Allein im Libanon kommen derzeit täglich mehr als 16.000 Flüchtlinge an. Dort und im Irak sei Unterstützung bei der Versorgung von neu ankommenden Syrern dringend nötig, melden die Partner des evangelischen Hilfswerks.



4,25 Millionen Syrer sind innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht. Mehr als 1,9 Millionen Menschen sind mittlerweile in die Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien, Irak sowie nach Ägypten und Nordafrika geflohen. 78 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder.


Der Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg, Karl-Otto Zentel, betonte: "Es ist nun wichtiger denn je, Differenzen zu überbrücken und eine friedliche Lösung zu erzielen. Die syrische Bevölkerung leidet in unvorstellbarem Ausmaß, da dieser Konflikt bereits seit so langer Zeit andauert."

CARE ist nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, seine Arbeit angesichts des Flüchtlingsstroms in die Nachbarländer auszuweiten. "Wir helfen bereits mit Bargeld und Informationen für Flüchtlinge im städtischen Raum", berichtete Thomas Rottland aus Amman. "Derzeit arbeiten wir mit den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen an einem neuen Flüchtlingscamp in Azraq, wo wahrscheinlich viele der nun fliehenden Menschen aufgenommen werden."

Foto: Syrische Flüchtlingskinder im Camp Za'atari in Jordanien. © Heba Aly/IRIN

 

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